Nisthilfe für Wildbiene „Flocki“ fertig zum Einzug

Am Dresdner Weißeritz-Grünzug wurde heute mit Anbringung der Infotafel als zweite Station des Dresdner Bienenlehrpfades offiziell die neue Nisthilfe für die Flockenblumen-Blattschneiderbiene (Megachile apicalis), kurz „Flocki“, fertiggestellt. Diese seltene Biene galt seit Jahrzehnten in Sachsen als ausgestorben, bevor sie 2016 mit einem stabilen Bestand auf einer Baubrache am Weißeritz-Grünzug wiederentdeckt wurde. Die aus drei mit sandigem Lehm und flachen Steinen gefüllten Gabionen bestehende Nisthilfe soll ihr trotz anstehender Bebauung ein neues Zuhause bieten.

Wie ihr Name schon andeutet, bevorzugt die Flockenblumen-Blattschneiderbiene – ebenso wie noch ca. 40 andere in Deutschland vorkommende Wildbienenarten – Flockenblumen (Centaurea) als Pollenquelle für die Ernährung ihrer Brut. Der reiche Bestand an Flockenblumen am Weißeritz-Grünzug bietet der Biene damit beste Vorraussetzungen für eine erfolgreiche Fortpflanzung.

Der Dresdner Imkerverein dankt allen Beteiligten für die schöne Zusammenarbeit, allen voran Harald Wolf vom Dresdner Umweltamt für die Koordination und den Auszubildenen des Regiebetriebes Technische Dienstleistungen für die Planung und Aufstellung der Nisthilfe. Unser besonderer Dank gilt außerdem der Hoy Geokunststoffe GmbH, der Humuswirtschaft Kaditz GmbH, und den Imkerfreunden Kathleen Strey und Gerd Kleber, durch deren großzügige Materialspenden der Bau der Nisthilfe realisiert werden konnte.

Sobald die derzeitige Trockenheit etwas nachlässt, ist für die Innenfläche der Nisthilfe noch zusätzlich die Pflanzung von Scabiosen-Flockenblumen geplant, die uns die Mitarbeiter des Projektes „Urbanität und Vielfalt“ des Dresdner Umweltzentrums spontan zur Verfügung gestellt haben. Auch hierfür unseren herzlichen Dank!




Bienen im Stahlbeton

Manchmal wird unsere Schwarmrettung noch zu ganz anderen Einsätzen gerufen. Diesmal, ganz hoch über Dresden auf einer Baustelle, befanden sich Bienen im Stahlbeton. Dank der Bauarbeiter konnte der Beton aufgebrochen werden.

 

 




Neues Gesetz zum Schutz von Belegstellen

Ein Erfolg für die Bienenzucht. Ende Juni 2018 wurde das neue Gesetz zum Schutz von Belegstellen beschlossen, damit wurde der Schutzradius von sieben auf zehn Kilometer ausgeweitet.

Alles weitere dazu findet ihr hier:

SZ-Online

Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft

 

 

 




Die Steinhummel (Bombus lapidarius) und ihre gefährlichen Doppelgänger

Eine unserer häufigsten Hummeln ist die Steinhummel (Bombus lapidarius). Wie ihr Name schon andeutet, nistet sie gern unter Steinen und Geröll. Will man im eigenen Garten etwas für die Natur tun, lohnt es sich daher in jedem Fall, einen Steinhaufen anzulegen, als wertvollen Lebensraum sowohl für die Steinhummel, als auch für eine Vielzahl anderer Tiere.

Darüber hinaus nutzt die Steinhummel aber auch verlassene Mäuse- und Vogelnester und sogar Hummelkästen. Ihre Anspruchslosigkeit in Bezug auf die Nistplatzwahl macht es ihr im Frühling relativ leicht, eine Behausung für ihr künftiges Volk zu finden. Ist diese ausreichend groß, bilden Steinhummeln vergleichsweise große Völker von bis zu 300 Individuen.

Steinhummeln sind durch ihren schwarzen Pelz mit der roten Hinterleibsspitze sehr gut zu erkennen. Es gibt in Deutschland zwar noch ein paar andere Hummelarten mit dieser Färbung, diese sind aber viel seltener als die Steinhummel. Die Männchen ähneln mit ihrem roten Hinterleibsende, der gelben Gesichtsbehaarung und dem gelben Kragen denen der Wiesenhummel, sind aber mit 14–16 mm Körperlänge etwas größer als diese. Wiesenhummelmännchen werden nur maximal 13 mm groß und wirken insgesamt zarter als die propperen Männchen der Steinhummel.

Auch die Steinhummel hat eine spezielle Kuckuckshummel, die in das Volk eindringt, um die Königin zu töten und die „Herrschaft“ über das Volk zu übernehmen. Diese heißt sehr ähnlich, nämlich „Felsen-Kuckuckshummel“ (Bombus rupestris). Auch im Aussehen ähnelt sie ihrem Wirt, ist aber insgesamt viel größer und kräftiger und wirkt schon durch ihr Aussehen ziemlich agressiv.

Der kräftigere Körperbau macht für den Eindringling durchaus Sinn, denn die Arbeiterinnen verteidigen ihr Volk oft vehemment und lassen dabei zu Dutzenden ihr Leben. Manchmal findet man dann eine Anzahl toter Steinhummeln vor dem Nest und dazwischen die tote Felsen-Kuckuckshummel, wie auf folgendem Bild zu sehen ist.

Ein weiteres Insekt, dass der Steinhummel ähneln kann und auf deren Kosten lebt, ist die Hummel-Schwebfliege (Volucella bombylans). Deren Larven leben als Nestparasit bei verschiedenen Hummelarten und fressen dort Aas, aber zum Teil auch lebende Brut.

Die Hummel-Schwebfliege kommt in zwei verschiedenen Farbvarianten vor: schwarz-gelb, wie die Erdhummel und schwarz-rot, wie die Steinhummel. Der Naturfotografin Ingrid Knebel (www.monheims-naturwunder.de) ist es gelungen, die unter einem Halm versteckte Paarung dieses zweiten Doppelgängers der Steinhummel abzulichten. Man erkennt die Hummel-Schwebfliege unter anderem am spitz zulaufenden Kopf mit der gelben Gesichtszeichnung.




Gesunde Luft im Bienenstock? Chemiker der TU Dresden untersuchen die chemische Grundlage der Bienenstockluftthe­rapie

Im Mittelpunkt der Forschung stand diesmal die Stockluft im Bienenstock. Wir freuen uns sehr über diese Studie die von Tino Lorz und Lisa Becker vom Imkerverein unterstützt wurde.

Hier gehts zum Artikel: Grundlage der Bienenluftstocktherapie

 




Die Umherschweifende Hummel (Bombus bohemicus) – der Thronräuber

In unserer Hummel des Monats Mai soll es um eine weitere, optisch sehr ähnliche Gruppe von Hummeln gehen, jedoch mit anderem Vorzeichen. Die Umherschweifende Hummel (Bombus bohemicus)die Wald-Kuckuckshummel (Bombus sylvestris) und die Keuche Schmarotzerhummel (Bombus vestalis), sind drei Hummelarten aus der Gruppe der sogenannten Kuckuckshummeln. Das sind Hummeln, bei denen das Weibchen im Frühling kein eigenes Nest baut, sondern bereits etablierte Nester anderer Hummelarten übernimmt, indem es in das Nest eindringt und die Königin tötet. Das ist nicht ganz einfach, denn anfangs zeigen die Arbeiterinnen und die angestammte Königin oft einige Gegenwehr. Ist die rechtmäßige Königin aber erst einmal aus dem Feld geräumt, ordnen sich die Arbeiterinnen schnell der Usurpatorin unter und pflegen deren Nachkommen, wie ihre eigenen Schwestern. Da uns als Menschen, das Verhalten der Kuckuckshummeln ziemlich unmoralisch vorkommt, werden sie auch als „Schmarotzerhummeln“ bezeichnet.

Kuckuckshummeln tauchen erst etwas später im Jahr auf, etwa ab Mitte April, da sie erst dann mit bereits etablierten Völkern rechnen können. In Sachsen sind 7 Arten heimisch, jede davon mit ein bis vier speziellen Wirtsarten, denen sie zum Teil recht ähnlich sehen. Oft sind sie aber etwas kontrastärmer gefärbt und strubbeliger, haben einen ewas stämmigeren Körperbau, ausgeprägte Mundwerkzeuge und verdunkelte Flügel. Die hier gezeigte Umherschweifende Hummel (Bombus bohemicus) ist auf alle 4 Arten des im April vorgestellten „Erdhummel-Komplexes“ spezialisiert und deshalb relativ häufig zu finden.

Aus den Eiern der Kuckuckhummelkönigin schlüpfen keine Arbeiterinnen, sondern ausschließlich „Geschlechtstiere“, also Männchen und Vollweibchen. Ein solches von einer Kuckuckhummel übernommenes Volk hat daher oft nur noch eine sehr begrenzte Lebenszeit. Bis dahin hat es aber schon eine große Anzahl künftiger Thronräuberinnen in die Welt entlassen, die sich im nächsten Frühling jeweils auf die Suche nach einem aufblühenden Hummelvolk machen werden, in dem sie die Macht übernehmen können.




Einladung zum Fachgespräch im Sächsischen Landtag: Situation der Bienenseuche „Amerikanische Faulbrut“ in Sachsen und Möglichkeiten zur Eindämmung der Seuche

15. Mai 2018 15 bis 17 Uhr: Sächsischer Landtag, Bernhard-von-Lindenau-Platz 1, 01067 Dresden

 

Für den Freistaat sind aktuell (17.04.2018) laut Tierseucheninformationssystem 30 Sperrbezirke
aufgrund des Ausbruchs der Amerikanischen Faulbrut ausgewiesen. In den benachbarten Bundesländern sind es wesentlich weniger Sperrbezirke, obwohl in diesen Bundesländern, aufgrund eines regelmäßigen Monitorings, von einer viel geringeren Dunkelziffer als in Sachsen auszugehen ist. In Brandenburg sind es aktuell 5 Sperrbezirke, in Thüringen 5 Sperrbezirke und in Sachsen-Anhalt ist 1 Sperrbezirke ausgewiesen.

In einem Fachgespräch wollen die GRÜNE Landtagsfraktion, der Imkerverein Dresden e.V., der Landesverband der Sächsischen Buckfastimker e.V. sowie der Landesverband der Dunkle Biene Sachsen e.V. mit Ihnen diskutieren, wie diese anzeigepflichtige Tierseuche zukünftig auch in Sachsen eingedämmt werden kann und ob Maßnahmen, wie z.B. ein regelmäßiges Monitoring und eine verpflichtende mikrobiologische Untersuchung für die Erteilung eines Gesundheitszeugnis wirksame Präventionsmaßnahmen wären und welche weiteren Maßnahmen denkbar und umsetzbar wären.

Veranstalter ist die GRÜNE Fraktion im sächsischen Landtag, der Imkerverein Dresden e.V., der Landesverband der Sächsischen Buckfastimker e.V., sowie der Landesverband der Dunkle Biene Sachsen e.V.

Ablauf:

Wolfram Günther, umwelt- und landwirtschaftspolitscher Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion:
Begrüßung und Moderation

Tino Lorz, Vorsitzender Imkerverein Dresden e.V. : Einführung in den Themenkomplex
Amerikanischen Faulbrut und Seuchenbekämpfung

Impulsvortrag:

Prof. Dr. Elke Genersch, Bieneninstitut Hohen Neuendorf: „AFB- Monitoring u. – Präsentationsmöglichkeiten“

anschließende Diskussion

Veranstaltungsort: Sächsischer Landtag, Bernhard-von-Lindenau-Platz 1, 01067 Dresden

Bitte melden Sie sich per E-Mail bei Katharina Weinberg unter katharina.weinberg@slt.sachsen.de an und halten Sie bitte für den Einlass in den Sächsischen Landtag ein Ausweisdokument bereit.




Neues zum Belegstellengesetz

Der aktuelle Gesetzentwurf hilft der dunklen Biene nicht.

Den aktuellen Artikel gibts hier zum Nachlesen:

 

 




Schwarmalarm

Ihre Ansprechpartnerin für herrenlose Bienenschwärme

Marion Loeper
Schwarmbeauftragte/Stechimmenrettung | Imkerverein Dresden e. V.
E-Mail schwarmrettung@imkerverein-dresden.de
Telefon 0176 83273621

 

Ihr Ansprechpartner für Wespen- und Hornissennester

Christian König
Umweltamt | Abt. Wasser-, Naturschutz-, Landwirtschafts- und Bodenschutzbehörde
E-Mail
ckoenig@dresden.de
E-Mail umweltamt@dresden.de
Telefon 0351 488 9469

 

Link zum aktuellen Artikel „Die Dresdner Wespenretterin“ 

In den kommenden Wochen werden wieder viele Honigbienen-Königinnen mit einem Teil ihres Volkes den angestammten Bienenstock verlassen, um ein neues Nest zu gründen – sie schwärmen. Das Regime im alten Stock übernimmt eine junge Königin. Die Schwärme hängen sich gern als Schwarmtraube an Äste und Mauervorsprünge, um in Ruhe nach einem geeigneten Hohlraum suchen zu können. Zu diesem Zweck werden Kundschafter, so genannte „Scoutbienen“, ausgeschickt, um ein neues Domizil für das Volk zu finden. Die Bienen tragen zwar Proviant für mindestens 3 Tage bei sich, werden aber leider häufig von Frühsommergewittern und Regengüssen überrascht, und insgesamt verläuft die Wohnungssuche in Ermangelung von geeigneten hohlen Bäumen allzu oft erfolglos. Solche Bienenschwärme sind dem Untergang geweiht und brauchen unsere Hilfe.

Falls ihr also durch Zufall auf einen Bienenschwarm stoßt, meldet ihn bitte einem Imker oder der Schwarmbeauftragten des Imkervereins.

Der Imker wird sich um ihn kümmern und ihm ein neues Zuhause geben. Hat sich der Schwarm an einer für die Anwohner besonders ungünstigen Stelle niedergelassen, hilft auch die Tierrettung der Feuerwehr. Übrigens sind Bienenschwärme in der Regel sehr friedlich, da sie weder Brut noch Vorräte gegen Eindringlinge verteidigen müssen. Die Gefahr von Schwarmbienen gestochen zu werden, ist sehr gering.

Wenn man in der Wartezeit etwas tun will, hilft es, den Schwarm schon mal ein wenig mit Wasser zu besprühen (zum Beispiel mit einem Pflanzensprüher). Der vermeintliche Regenschauer bringt die Bienentraube dazu, sich enger zusammen zu schließen und erleichtert so dem später eintreffenden Imker die Arbeit.

Bitte auch folgende aktuellen Hinweise beachten Bienengesundheit in Dresden.




Neuimkerkurs 2018: Der erste Kurstag :-)

Am Samstag gings los, der erste Kurstag des Neuimkerkurses 2018 🙂

Wir haben uns über die zahlreichen interessierten Teilnehmer sehr gefreut und sind schon voller Vorfreude auf den nächsten Kurstag am 21. April 🙂