Winterfutter für Bienen

So hat Imkerfreund Josef seinen Winter erlebt und er hat auch eine Erklärung:

Ich habe 2 von 6 Völkern überwintert, der Rest ist verhungert , da mein Winterfutter auskristalisiert ist.
Ich habe Zucker von Netto verwendet, der warscheinlich diesmal mehr Stärke als Trennmittel enthält als die anderen Jahren (Stärke fördert die Kristalisation bei Zuckerlösung).
Da habe ich mich mit den Thema Winterfutter beschäftigt und einen guten PDF Artikel aus Bayern gefunden , den könnte man doch auf die Vereinsseite stellen.
Die Hinweise zur Fütterung könnt ihr hier downloaden. Danke an Imkerfreund Josef!
Fütterung_Bienenvölker



Ein kurzer Hinweis zur Probenahme!

Es ist von allen Völkern die vom Veterinäramt geforderte Futterkranzprobe zu entnehmen.
Das gilt auch für verendete Völker.
Auch wenn alle Völker eines Standes den Winter nicht überlebt haben, entbindet das nicht von der Probenahme. Es müssen auch in diesem Fall Proben gezogen werden.
Das Ziel des Monitorings ist, genau festzustellen, wie sich die Faulbrut im letzten Jahr ausgebreitet hat.
Es ist demzufolge wenig hilfreich, verendete Völker nicht mit zu beproben.
Solche Völker sind unverzüglich bienendicht zu verschließen, zeitnah die Waben einzuschmelzen, Zargen und Rähmchen zu desinfizieren.

Die Bienengesundheitsgruppe des Imkervereins




Aktuelle Informationen zur Bekämpfung der Amerikanischen Faulbrut in Dresden

Alle Imkerinnen und Imker haben dieser Tage Post von der Amtstierärztin erhalten. Damit keine Information verloren geht, hier noch einmal alles zum nachlesen:

Anordnung
einer Futterkranzprobe im Stadtgebiet Dresden
im Zeitraum vom 3. April – 30 April 2018

Untenstehend finden sich die Dokumente zur Aufhebung der Allgemeinverfügung aus 2017, die neue Allgemeinverfügung und die Arbeitsanweisung zur Entnahme der Futterkranzprobe.

Arbeitsanweisung_Futterkranzprobe2018

Vollzug_BienSeuchV_Allgemeinverfügung2018

Allgemeinverfügung_Aufhebung

 




Update: Die Bienen auf der Centrum Galerie

Schon eine Weile sind die Bienen auf der Centrum Galerie zuhause und werden durch Imkerfreund Rico betreut. Zweimal im Jahr erscheint die Zeitung der Centrum Galerie Dresden und auch diesmal sind die Bienen hier vertreten. Worum es genau geht, könnt ihr hier nachlesen:

Ein großer Dank geht an Imkerfreund Rico, der uns diesen Text zur Verfügung gestellt hat!

Ein Rückblick auf das Bienenjahr 2017

Der Herbst hat begonnen, man sieht immer weniger Bienen, nur noch an Sonnentagen über 12 Grad Celsius. In den letzten Monaten ist es kälter geworden und man sieht auch weniger Bäume und Blumen mit Blüten, die die Bienen mit Nektar und Pollen versorgen. Nachdem die (weiblichen) Arbeiterinnen im Juli angefangen haben, die (männlichen) Drohnen aus dem Stock zu werfen, sterben die Sommerbienen langsam und seit August schlüpfen die Winterbienen. Das Volk wird kleiner, von ca. 50.000 Bienen (in 6 Zargen/Kisten auf der Centrum-Galerie) im Sommer auf ca. 5.000 Bienen (in 2 Zargen/Kisten) im Winter. Im August wurde Honig geerntet und danach wurden die Bienen gegen die Varroamilbe behandelt und auf den Winter vorbereitet. Zum Ende des Jahres geht das Bienenvolk auf dem Dach der Centrum-Galerie so stark in den Winter wie es im Februar/März in das neue Jahr gestartet war. Nachdem bei einigen Dresdner Imker/innen am Anfang des Jahres überdurchschnittlich viele Völker gestorben waren, war es eine gute Nachricht, dass die Centrum-Galerie-Bienen den letzten Winter gut überstanden hatten. Öfter als Honigbienen konnte man in den letzten Monaten noch einige Wildbienen, meist Hummeln, sehen, die sehr viel länger und auch bei schlechterem Wetter Nektar und Pollen sammeln als unsere „Schönwetter-Bienen“. Ich habe dieses Jahr in Dresden am häufigsten Steinhummeln (vorne schwarz und hinten rot) und Gartenhummeln (vorne gelb/schwarz und hinten weiß) gesehen, die durch ihre Größe und an ihrer markanten Farbgebung gut zu erkennen sind. Eine Gartenhummel suchte im Frühling sogar auf dem Dach der Centrum-Galerie nach einer Erdhöhle für ihr Nest.

Den Dresdner Bienen geht es leider aktuell nicht gut

Wie einige wahrscheinlich gehört haben, beschäftigt die Imker in Dresden dieses Jahr eine Bienenkrankheit. Die „Amerikanische Faulbrut“ ist zwar für Bienen ansteckend – für den Menschen jedoch unbedenklich, d.h. der Honig kann genauso wie immer weiter genossen werden! In Dresden gibt es aktuell 9 Sperrbezirke, aus denen Bienen weder ein- noch ausgeführt werden dürfen. Das hat es dieses Jahr auch schwierig gemacht, auf dem Dach der Centrum Galerie für Nachwuchs zu sorgen. Zum Glück gehört die Altstadt mit der Centrum Galerie nicht dazu und ist kein Sperrbezirk!

Das Dresdner Veterinäramt und der Dresdner Imkerverein sind trotz schwieriger Rahmenbedingungen dabei, die Lösung des Problems zu organisieren. Dazu gab es z.B. im Januar eine erste Veranstaltung im Dresdner Rathaus, bei der ca. 300 der geschätzten 500 Dresdner Imker anwesend waren. Nach einer Auskunft eines älteren Dresdner Imkers gab es so viele Dresdner Imker auf so engen Raum schon sehr lange nicht mehr. Der Imkerverein Dresden hat aus eigenen Mitteln ein Gesundheitsmobil angeschafft, das den ersten Testlauf schon erfolgreich bestritten hat und im nächsten Jahr systematisch in allen Sperrbezirken zum Einsatz kommen wird.

„Eure Bienen sind ausgeschwärmt“

Im Mai hatten einige Kunden der Centrum-Galerie einen Bienenschwarm hinter einem Ibis-Hotel in der Prager-Straße gesehen und äußerten die Befürchtung, dass die Centrum-Galerie-Bienen ausgeschwärmt sein könnten. Das war zum Glück nicht der Fall, weil sie auch dieses Jahr nicht in Schwarmstimmung kommen wollten; das macht zwar weniger Arbeit, aber hat auch den Nachteil, dass es über eine Ablegerbildung keinen Nachwuchs gab. Auch der gesichtete Bienenschwarm war am Ende leider zu klein, um ein neues Volk daraus wachsen zu lassen.

Nicht nur Bienen brauchen unseren Schutz

Mitte des Jahres hörte man im Radio die Frage, ob die eigene Windschutzscheibe auch weniger Insekten als früher aufweisen würde? – Oft hört man nur vom Bienensterben, doch der Agrar-Report 2017 des Bundesamtes für Naturschutz bestätigt, dass der Gesamtbestand aller Insekten (d.h. auch Schmetterlinge, Ameisen u.a.) in Deutschland in den letzten 30 Jahren deutlich abgenommen hat.

Aber der Artenrückgang betrifft nicht nur Insekten, sondern auch viele Vögel. Im Agrar-Report werden hier z.B. Feldlerche, Goldammer, Kiebitz oder Rebhuhn besonders genannt. Auch wenn die Zahlen eher Vögel in landwirtschaftlichen Regionen betreffen, so freuen sich Vögel in der Stadt auch über viele Sträucher, Hecken und Bäume statt weiten Rasenflächen und den Bienen kommt das auch zu Gute! Zu empfehlen ist z.B. der unkomplizierte schwarze Holunder, dessen Blüten viele Insekten anziehen und dessen Beeren viele Vögel fressen. Auch Efeu ist als idealer Schutz und Nistplatz zu empfehlen.

In Dresden passiert einiges für Bienen und andere Insekten

Die Stadt Dresden fühlt sich dem Artenschutz verpflichtet und setzt mit dem gemeinsamen Projekt der „Bienenstadt Dresden“ diesen Anspruch um. Nach der Fertigstellung des Kulturpalastes sind seit Juli z.B. Bienen an diesen prominenten Ort in der Altstadt zurück gekehrt und auf der Ostseite des Balkons so platziert, dass die Kinder diese aus der Kinderbibliothek heraus betrachten können. Die TU Dresden hat das Projekt „Nachhaltiger Campus“ ins Leben gerufen, das sich z.B. auch um die Grünflächen der Uni und damit um Bienen- und Insektenfreundliche Pflanzen kümmert. In Folge eines Besuches einer Bienenfreundin der Technischen Universität nimmt sich die Uni ein Beispiel an den Centrum-Galerie-Bienen und plant für das nächste Jahr, Bienen auf einem Uni- Gebäude ein neues Zuhause zu geben.

Aber auch die AG Biene sucht Blüte fördert weiterhin mit ihren Pflanzaktionen oder Sensenworkshops einen Insektenfreundlichen Lebensraum. Wer selbst etwas tun will, findet wie gewohnt Tipps, z.B. auch für Dresdner Gärtner, auf: www.bienesuchtbluete.de

Bienen sind manchmal auch für ein Überraschung gut

Wie im April diesen Jahres in verschiedenen Zeitungen zu lesen war, hat eine spanische Biologin – die gleichzeitig Imkerin ist – zufällig etwas sehr innovatives herausgefunden. Wachsmotten, die Bienen bzw. Imkern auch manchmal zu schaffen machen, sorgen in freier Natur dafür, dass nicht gebrauchte Waben schnellstmöglich dem natürlichen Kreislauf zugeführt werden. Diese können nun für den Menschen nützlich sein, da man herausgefunden hat, dass sie Plastik fressen! Es betrifft nur eine bestimmte Art von Plastik, aber immerhin scheint die Wachsmotte damit ein Teil einer Lösung für dieses menschengemachte Umweltproblem zu werden. Somit geben uns die Bienen einen wichtigen Tipp für ein wichtiges Thema und beweisen einmal mehr ihre Nützlichkeit für uns Menschen.




In Gedenken an Hans Beer

In Gedenken an Hans Beer

Am Samstagmorgen, den 02.12.2017, ist Imkermeister Hans Beer verstorben. Hans Beer ist einer der bedeutendsten Imker der letzten Jahrzehnte. Mit der Entwicklung der Betriebsweise des „ Angepassten Brutraums“ hat er die Imkerei vollkommen revolutioniert und die von Bruder Adam und C. Dadant gelegten Grundlagen weiterentwickelt. Diese Betriebsweise ist heute die Grundlage für die meisten wirtschaftlich geführten Imkereibetriebe im deutschsprachigen Raum.

Wir trauern um diesen großen Verlust für die Imkerinnen und Imker und übermitteln den Hinterbliebenen und seiner Ehefrau unser herzliches Beileid.

Die am 06.04.2018 mit Hans Beer geplante Veranstaltung im Kulturpalast Dresden findet trotzdem im seinen Sinne statt.

Tino Lorz

Vorsitzender des Imkervereins Dresden e.V.

1. Vorsitzender des Landesverbands Sächsischer Buckfastimker e.V.




Ein neuer Carnica-Zuchtverein hat sich in Dresden gegründet!

Ein weiterer Bienenzucht-Verein hat sich im Osten von Dresden gegründet. Der neue Verein „Carnica – Imker Dresden – Ost e.V“ hat sich der Zucht und Haltung der Bienenrasse „Carnica“ verschrieben. Im Gegensatz zu der Dunklen Biene und der Buckfast ist die Zucht der Carnica in den letzten Jahren ins Hintertreffen geraten. Um so wichtiger ist es, dass es nun einen entsprechenden Zuchtverein zur Pflege und Erhaltung auch dieser Bienenrasse gibt.

Der Imkerverein Dresden e.V wünscht dem Verein bei seiner wichtigen Arbeit viel Erfolg und hofft auf eine gute Zusammenarbeit im Sinne der Imkerei und der Bienen in Dresden.




Treffen der Stockwaagen-Beobachter 2017

Das diesjährige Treffen der Stockwaagen Beobachter fand im Jahr 2017 am 11.11. im sächsischen Rackwitz, nördlich von Leipzig, statt. Wie in jedem Jahr treffen sich die sächsischen Betreiber einer Stockwaage und aktive Teilnehmer der Beobachtungen einmal jährlich zur Auswertung des Beobachtungsjahres. Die Berichte und monatlichen Beobachtungen werden regelmäßig im deutschen Bienenjournal veröffentlicht und finden sich online auf der Webseite des sächsischen Landesverbands der Imker: www.sachsenimker.de/beobachtungen.html.

Der Einladung nach Rackwitz folgten am Samstag, den 11.11.2017, 25 Imker aus ganz Sachsen. Unsere Gäste waren Herr Wolf, von der Firma Wolf-Waagen, ein würtembergischer Obmann für Trachtpflanzen aus dem dortigen Landesverbands und ein Vertreter des Vereins der Buckfastimker in Sachsen. Das Treffen startete mit der Auswertung der Beobachtungsergebnisse 2017.

Im Jahr 2017 blieb es im Frühjahr sehr lange kalt. Erst ab April, im Bergland mit etwas mehr Verzögerung, konnten Zuwächse im Waagstock beobachtet werden. Die Erträge lagen in diesem Jahr durchschnittlich bei 47 kg, wobei die Jahresergebnisse zwischen den einzelnen Beobachtungsstellen stark schwanken. Die Spitzenreiter im Gewichtszuwachs liegen in diesem Jahr bei 110 kg, gefolgt von 80 kg. Beachtlich sind auch die Zuwächse von bis zu 26 kg/Woche bei einem Volk zur Haupttracht.

Für die Beobachtung und Aufzeichnung der Messergebnisse werden sowohl mechanische als auch elektronische Waagen eingesetzt. Unsere Waagen kommen von den Firmen Trabosax, Capaz und Wolf. Die Ziele der Waagstockbeobachtungen sind vielfältig und neben der allgemeinen Aufzeichnung der Daten in Abhängigkeit von Wetter und Region auch die Darstellung bestimmter Entwicklungen, Ableitung von Tendenzen sowie die Popularisierung von Problemen.

Die einheitliche Darstellung zum Zweck der Vergleichbarkeit ist komplizierter als gedacht. Wir sind sehr froh, eine fortschrittliche Unterstützung durch die elektronischen Waagen nutzen zu können. Herr Wolf von der Firma Wolf-Waagen hat in seinem Vortrag die neuesten Entwicklungen an der Wolf-Software erläutert, die zur Darstellung, Auswertung und zum Vergleich der Messwerte eingesetzt wird.

Das informative Tagesprogramm wurde abgerundet mit einem Besuch beim Imker Naumann und einem herbstlichen Einblick in seine Imkerei und die umliegende Gegend.

Das nächste Treffen findet im November 2018 in Annaberg (Erzgebirge) statt. Der Landesverband plant die Anschaffung von drei weiteren Waagen und sucht dafür geeignete Kandidaten, die sich als aktive Beobachter engagieren wollen. Der Imkerverein Dresden nimmt mit der Stockwaage bei der Stesad in der Nähe vom Albertplatz seit 2015 und einer weiteren Stockwaage auf dem Landtagsgebäude an den Beobachtungen teil.

 

Danke an Imkerfreundin Katrin für den Text!




Varromittel mit Zulassung – Übersichten




Der Trachtpflanzentag 2017

Wie die Faust aufs Auge!

Es passte tatsächlich wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge: Am 19.10.2017 veranstalteten das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie des Freistaates Sachsen, die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt und der Imkerverein Dresden e.V. den 4. Sächsischen Trachtpflanzentag. Am selben Tag wurde über die Studie über den Rückgang der Insektenpopulation in 63 deutschen Naturschutzgebieten um rund drei Viertel informiert. Ein für Imker sicher nicht allzu überraschendes Ergebnis. Besser kann es nicht passen!

Das Thema: Trachtpflanzen, Pflanzenschutz, Wild- und Honigbienen – eine Wechselbeziehung. Probleme von Wild- und Honigbienen, sofern sie nicht identisch waren, wurden in einem ausgewogenen Verhältnis behandelt.

Stadtrat Dr. Helfried Reuther verwies in seinem Begrüßungswort auf den vom Stadtrat beschlossenen „Maßnahmekatalog zum Schutz von Wild- und Honigbienen in Dresden und Umgebung.

In seinen einführenden Bemerkungen informierte Vereinsvorsitzender Tino Lorz über die Verankerung des Naturschutzes in der Vereinssatzung und das der Imkervein Dresden, auch aus diesem Grund, 2013 den 1. Trachtpflanzenztag in Leben gerufen hat. Moderiert wurde dir Veranstaltung von René Schieback, Beisitzer im Landesvorstand Sächsischer Imker.

Die erste Referentin, Mandy Fritzsche, Wildbienenbeauftragte des Imkervereins Dresden, stellte eine ganze Reihe von mehrjährigen Pflanzen vor, mit denen sich bestimmte Wildbienenarten zuverlässig in den eigenen Garten locken lassen und die den Bienen u.a. als Quelle der dringend benötigten „Spezialnahrung“ für ihren Nachwuchs dienen. Viel wichtiger als die sogenannten Insektenhotels, die überhaupt nur von etwa drei Prozent der Bienen genutzt werden, sind die Pflanzen, die die betreffende Biene für die Erhaltung ihrer Art benötigt.

Ronny Goldberg behandelte die Bedeutung von Ackerwildkräutern als Nahrungsgrundlage für Bienen. Es gibt Bienenarten, die neben der nahrungsgebenden Pflanze auch bestimmte Pflanzen benötigen, die ihnen das Nestbaumaterial liefern. Goldberg informierte auch darüber, dass der Raps zu einem erheblichen Teil von Wildbienen bestäubt wird. Es drängt sich der Gedanke auf, dass das nicht ein Ergebnis der guten Lebensbedingungen und sich ihrer daraus ergebenden Massenexistenz ist, sondern wohl eher ein Indiz für nicht genügend für die Bestäubung zur Verfügung stehende Honigbienen.

Gottfried Stecher trug seine Überlegungen zur Trachtverbesserung für Bienen in größere Zusammenhänge der Gegenwart eingeordnet vor: Bienen können bei der Dekarbonisierung und damit bei der Begrenzung der Klimaerwärmung helfen. Jede von einer Biene bestäubte Blüte bildet Biomasse und bindet Kohlenstoff. Bei der Honigproduktion wird Sonnenenergie ohne weiteren Energieeinsatz in hochwertige Nahrungsenergie umgewandelt. Nebenbei entsteht noch ein Ausgangsrohstoff für die chemische Produktion: Bienenwachs. In dem Maße, wie Bienenwachs eingesetzt werden kann, können fossile Rohstoffe in der Erde bleiben. Die Neugestaltung von Braunkohlefolgelandschaften sollte so erfolgen, dass Natur in höherer Qualität als vor der Kohleförderung geschaffen wird. Für die Schaffung von Bienenweide und damit für die Weiterentwicklung der Imkerei im Freistaat Sachsen unterbreitete er eine Reihe von Vorschlägen.

PD Dr. Werner Kratz von FU Berlin und NABU sprach über Pflanzenschutz und Verbesserung des Bienenschutzes. Er stellte dar, dass rund 80 % der Pflanzenarten der gemäßigten Breiten der Erde auf Fremdbestäubung angewiesen sind, worunter wiederum 80 % der Bestäubung durch Wild- und Honigbienen bedürfen. Laut Bundesamt für Naturschutz sind 35 % aller Arten von Bestäuberinsekten extrem bedroht. Kratz stellte Programme zu Lösungsansätzen vor und begründete weiteren Forschungsbedarf.

Zum Abschluss wies er darauf hin, dass der angebliche Einstein-Satz über das Verschwinden der Biene von der Erde allen Landwirten, Politikern, Wissenschaftlern oder einfachen der Natur Erholung Suchenden zu denken geben sollte.

 

Gottfried Stecher

Bienenzüchterverein Wurzen und Umgegend 1867 e.V.

 




Hinweise zur Winterbehandlung

Liebe Imkerinnen, liebe Imker

 

Es beginnt nun die Vorbereitung für unsere Winterbehandlung gegen die Varroamilbe. Im November werden die Bodenschieber zur Kontrolle des natürlichen Milbenfalles in den Zargenboden eingeschoben. Doch nicht nur für ein paar Tage, sondern für 2-3 Wochen. Die Bienen pflegen jetzt wenig Brut. Es schlüpfen kaum noch Jungbienen. Die meisten Milben fallen aus den Zellen, wenn Bienen schlüpfen. Die Milben, die auf den Bienen sitzen, fallen nur zufällig mal ab. Das Ergebnis kann täuschen. Um ein sicheres Ergebnis zu erhalten, müssen die Schieber 2-3 Wochen darunter bleiben. 1x wöchentlich wird ausgezählt und der Schieber wieder untergeschoben, um nach einer Woche erneut auszuzählen. Zum Schluss werden alle Milbenauszählungen addiert und durch die Tage der Kontrolle geteilt. Der Grenzwert ist im Spätherbst 0,5 Milbe/Tag. Wenn dieser überschritten ist, steht eine Winterbehandlung an. Auch bei Imkern, die auf das Drohnenbrutschneiden verzichten wollen. Die Völker gehen mit einer Winterbehandlung fast milbenfrei ins nächste Frühjahr. Die Winterbehandlung sollte bis zum Jahreswechsel abgeschlossen sein, denn Honig darf von den betroffenen Völkern erst wieder im darauf folgenden Jahr geerntet werden. Für beide Säuren gilt: Behandlung nur am brutfreien Volk und es müssen alle Damen zu Hause sein, d.h. kein Flugbetrieb. Die Bodenschieber sollten eingeschoben werden, um den Behandlungserfolg zu begutachten.

Wir haben zur Auswahl:

Oxalsäuredihydratlsg. 3,5% ad us. vet. ( Serumwerk Bernburg AG )

Oxuvar ( Andermatt Biovet AG )

Oxuvar 5,7% ad us. vet. ( Andermatt Biovet AG )

Milchsäure 15% ad us. vet. ( Serumwerk Bernburg AG )

 

Die Träufelmethode mit Oxalsäure:

Herstellung erfolgt nach Anweisung des Herstellers.

Behandlungstemperatur: ca. 3 °C, besser leichte Minusgrade, die Bienen sollen eng sitzen, damit die Säure optimal im Volk verteilt wird, handwarm verabreichen ( Thermoskanne mit heißem Wasser + Schüssel zum Hineinstellen mit an den Stand nehmen – Vorsicht, Säure dabei nicht verdünnen ), bei milden Tagestemperaturen, die kalten Morgenstunden ausnutzen

Dosierung:

5 – 6 ml/Wabengasse                               schwaches Volk, < 1 Zarge: 30 ml

mittelstark         ,   1 Zarge: 40 ml

stark                   , > 1 Zarge: 50 ml

Zu hohe Dosierungen und mehrmalige Anwendung schädigt Bienen. Die Folge sind schwache Völker im Frühjahr bzw. der Verlust der Völker. NUR EINMAL TRÄUFELN! Der durch die Behandlung ausgelöste erhöhte Milbenfall hält 4-5 Wochen an.

 

Hilfsmittel:

große Spritze, als Verlängerung eine Pipettenspitze aufgesteckt, Skalierung 50 ml

Thermoskanne mit heißem Wasser + Schüssel

Arbeitsschritte:

Herstellung nach Packungsanweisung

Oxalsäure im Wasserbad anwärmen ( handwarm ), gewünschte Menge mit der Spritze aufziehen und sicher zur Seite legen, Volk öffnen und gleichmäßig durch alle bienenbesetzten Wabengassen träufeln – Wabengassen besser zweimal „ abfahren „ , Volk zügig wieder schließen

Bei zweizargiger Überwinterung müssen die Bruträume auseinander geklappt werden. Die Bienen sitzen meistens in der unteren Zarge.

Die gebrauchsfertige Lösung ist nicht lagerfähig. Sie ist für den sofortigen Verbrauch bestimmt. Reste können mit viel Wasser verdünnt dem Abwassersystem zugeführt werden.

 

Sprühbehandlung mit Oxuvar 5,7% :

Herstellung nach Anweisung des Herstellers

Behandlungstemperatur: > 8 °C, da jede bienenbesetzte Wabe gezogen werden muss, die Bienen können verklammen

Dosierung:

2 – 4 ml/besetzte Wabenseite, im 45° Winkel besprühen, einmalige Anwendung, laut Hersteller kann in besonders dringlichen Fällen ein zweites mal nach 14 Tagen besprüht werden

Hilfsmittel:

(nicht tropfende) Pflanzenspritze mit feinem Sprühnebel

Arbeitsschritte:

Jede bienenbesetzte Wabe wird nacheinander gezogen und jeweils beidseitig besprüht. Die Bienen sollen nicht durchnässt werden, die kleinen Tröpfchen sollen noch erkennbar sein ( Dosierung beachten ), zügig arbeiten – Smoker benutzen

Die gebrauchsfertige Lösung ist ein Jahr haltbar- frostfrei ( innerhalb der 5 Jahre Haltbarkeit ), Entsorgung siehe Träufelbehandlung

 

 

 

 

Sprühbehandlung mit Milchsäure 15%:

Siehe oben – Oxuvar 5,7%

Behandlungstemperatur: > 8 °C

Dosierung: ca. 8 ml/bienenbesetzte Wabenseite, zweimal im Abstand von einigen Tagen behandeln   ( 4 – 7 Tage )

Hilfsmittel: Pflanzenspritze mit feinem Spühnebel

Arbeitsschritte:

alle bienenbesetzten Waben werden nacheinander gezogen und beidseitig besprüht ( siehe oben – Oxuvar 5,7%), zügig arbeiten

 

Der Arbeitschutz:

Oxalsäure:

Sprühanwendung:

Atemschutzmaske FFP 2, langärmelige Kleidung, Schutzbrille, säurefeste Handschuhe – Sprühnebel nicht einatmen, Windrichtung beachten

Träufelbehandlung:

Schutzbrille, säurefeste Handschuhe, langärmelige Kleidung

 

Milchsäure:

es wird ein Atemschutz empfohlen, Schutzbrille, Gummihandschuhe, längere Kleidung, Windrichtung beachten

 

Zum Download findet ihr hier noch eine hilfreiche Liste: varroabehandlungsmittel_mit_zulassung

 

Eure Bienen-Gesundheitsgruppe