Lehrpfad: Nr 12 – Naturgarten

Stationsverantwortliche: Claudia Sperling & Cornelia Obst

Der Interkulturelle Naturgarten Coswig ist ca. 11.000 m² groß – und bietet (Wild-) bienen ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot sowie vielfältige Nistmöglichkeiten. Es gibt eine große Blühwiese und die Beetflächen sind von Wildkräutern umgeben. Die gesamte Fläche ist mosaikartig strukturiert aus offenen Böden (meist Beete), kurzrasigen Wiesenflächen mit sandigen, graslosen Stellen, Altgrasstreifen, umfangreichen Grünschnittlagerungen, Wurzel-und Astlagerungen sowie Steinhäufen. Die Randbereiche bestehen aus Wildsträuchern und Bäumen. In den Grünschnittlagerungen wurden mehrfach Nester verschiedener Wildbienen festgestellt. Und aufgrund der vielfältigen Habitate finden neben den Bienen auch viele andere Insekten, Spinnen, Vögel, Zauneidechsen, Ringelnattern und kleine Säugetiere Unterschlupf und Nahrung. Weiterhin erfreuen sich 2 Honigbienenvölker an den vielfältigen Blütenangeboten.

Auf den Beeten findet man viele Blumen – selbstverständlich bienennährende! Aber auch verschiedene Gemüsearten und – sorten, Kräuter, Beeren und Wildobstarten werden ökologisch angebaut. Es gibt zahlreiche Gemüse wie z.B. Tomate, Paprika und Aubergine die nach einer Bestäubung besser fruchten. Bei anderen Gemüsesorten wie Kohl, Möhren, Spargel, Lauch und Zwiebeln kann man einige Pflanzen stehen lassen. Das ist zu einem hübsch anzusehen und zum anderen erfreuen sich die Spargel-Schmalbiene (Lasioglossum sexnotatum) oder die Lauch-Maskenbiene (Hylaeus punctulatissimus) daran.

Als Nistmöglichkeit für die zahlreichen bodenlebenden Wildbienen (ca. 75 % der Wildbienen gehören dazu) beinhaltet der Naturgarten neben einem großen Teil nicht bearbeiteter Brachflächen zusätzlich zwei Lehmbauten. Im Frühjahr ist weiterhin der Bau einer Bruchsteinmauer mit Lehmfüllung geplant.

Lehmbau-Nisthilfe

Der Verein „Interkultureller Garten Coswig e.V.“ gründete sich im Jahr 2008. Nicht nur der Natur wurde hier Raum gegeben. Hier fanden Menschen die Möglichkeit für Begegnung und Austausch sowie eine sinnvolle Beschäftigung. Aus diesem Grund wurde gemeinsam mit Aussiedlern und Einheimischen auf diesem Stück Land der Stadt Coswig ein Garten angelegt.

Die Mitstreiter kommen aus Radebeul und Coswig aber auch aus Pakistan, Indien und Libyen. Sie brachten neue kulturelle Impulse und auch Anbaumethoden mit und hauchen dem Namen des Gartens Leben ein.

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Quellen:

Der Wildbienen-Schaugarten: Schöne Pflanzen als Bienenmagnete im Naturgarten. Mandy Fritzsche ISBN: 978-3981880311

Wie es im Gemüsegarten summt. kraut&rüben 4/2017

 




Bienen mögen es bunt – Projekt UN Dekade Biologische Vielfalt

Im Rahmen der Krokuspflanzaktion am 5.10.19 auf dem Neuen Annenfriedhof bekam die AG „Biene sucht Blüte“ des Imkervereins die Auszeichnung als offizielles Projekt der UN Dekade Biologische Vielfalt überreicht. Frau Dr. Kristin Kaufmann (Bürgermeisterin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Wohnen) überreichte und würdigte die Auszeichnung des Projektes.

Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für biologische Vielfalt erklärt und ehrt Projekte, die sich für die Erhaltung, Nutzung oder Vermittlung der Biologischen Vielfalt einsetzt. Die Projektbeschreibung „Bienen mögen es bunt“ kann nun Link nachgelesen werden!

Für bunte Frühlingswiesen sorgten danach die vielen fleißigen Helfer der Krokuspflanzaktion – und das obwohl das Wetter alles andere als ideal war. Die Stiftung Soziales und Umwelt der Stadtsparkasse Dresden unterstützte die Aktion finanziell.

 




Nistort der Wildbienen erhalten

In Radebeul soll eine eine Natursteinmauer durch eine Betonmauer ersetzt werden. Diese Mauer dient jedoch unglaublich vielen Wildbienen als Nistort!

Jetzt mithelfen und Petition unterzeichnen: Link




Hummelkönniginnenfrühstück mit Krokuspflanzaktion

Trotz Regen war das Hummelköniginnenfrühstück am Samstag dem 5. Oktober ein voller Erfolg. Aber seht seht selbst:

 

 

 




Lehrpfad: Nr. 9 – Hummeln – Majestäten auf Futtersuche

Autoren: Marion Löper, Kerstin Walther

Jedes Jahr im Frühjahr kommen Hummelköniginnen unterschiedlich gestreift, aber immer flauschig und durch ihren Pelz wärmend geschützt aus ihren Winterquartieren in die zögerlich erwachende Frühlingsflur. Sie haben einen Riesenhunger. Nach einem langen Winterschlaf, ganz auf sich gestellt, benötigen sie Nektar, um Kraft und Energie zu tanken und eiweißreichen Pollen zum Reifen der Ovarien – der Voraussetzung, um einen eigenes Volk zu gründen. Eine blühende Krokuswiese bietet den Hummelköniginnen im Frühjahr daher ein großartiges Hummelköniginnenfrühstück!

Für die Hummelkönigin gibt es im Frühjahr viel zu tun: Sie muss einen geeigneten Nistplatz finden. Baumhummeln werden in hohlen Bäumen und Vogelnistkästen fündig, Erdhummeln bevorzugen verlassene Nagetiernester. Wiesen-, Acker- und Veränderliche Hummeln nisten sowohl ober- als auch unterirdisch. Das Nest wird mit Gras oder Moos gepolstert.

Die Hummelkönigin baut ein Wachstöpfchen, legt den gesammelten Pollen hinein und darauf ihre Eier. In einem zweiten Wachstopf sammelt sie Honig als Nahrung für die Larven und sich selbst. Aktiv wärmt sie die Brut und hält dabei eine konstanten Nesttemperatur von 30-33°C. Nach 3 Wochen schlüpfen die ersten Arbeiterinnen, die sie bei Brutpflege und Nahrungssuche unterstützen.

Später im Jahr, wenn das Volk gewachsen und sich auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung befindet, schlüpfen die Geschlechtstiere. Die voll entwickelten Weibchen, die Jungköniginnen werden von den Männchen, den Drohnen, begattet, fressen sich ausreichend Winterspeck an und suchen sich ein geschütztes Winterquartier. Sie verbringen anschließend bis zu acht Monate im Winterschlaf.  Zeitig im folgenden Jahr werden die überlebenden Hummelköniginnen einen neuen Hummelstaat gründen.

Hummeln sind Wildbienen. In Europa gibt es 36 heimische Arten. Sieben davon sind gut zu unterscheiden und gelten als häufig. 16 dagegen stehen auf der Roten Liste.

Hummeln gehören zu unseren wichtigsten Bestäubern. Eine einzelne Hummel besucht pro Tag mehrere Tausend Blüten und ist dafür, auch bei trüben oder kaltem Wetter, bis zu 18 Stunden unterwegs. Mehr als 100 verschiedene Obst- und Gemüsesorten sind auf die Bestäubung durch Hummeln angewiesen.

Krokuswiesen – Hummelköniginnenfrühstück

2019 wurden auf dieser Wiese auf dem Neuen Annenfriedhof 10.000 Stück der robusten Wildart des Dalmatiner- oder Elfenkrokus (Crocus tommasinianus), ursprünglich aus dem westlichen Balkan stammend, gepflanzt.

Krokusse sind ausdauernde Knollenpflanzen, die sich nicht nur über Brutknollen vermehren und über die Jahre große Horste bilden, sondern sich auch versamen können. Durch Bestäubung der Krokusse durch Insekten werden ein paar Wochen nach der Blüte kleine Samenkapseln gebildet. Ameisen verbreiten die Samen über weite Entfernungen.

Dieser zarte, elfengleiche Krokus blüht früher als die meisten anderen Krokusse im Jahr. Schon Ende Februar/Anfang März schieben sich seine hellvioletten schmalen Blüten auf ihren langen weißen Blütenröhren meist noch durch den Schnee.

Will man die Krokusse in der Wiese erhalten, sollte die 1. Mahd nicht vor Ende Mai erfolgen. Die Zwiebeln müssen in Ruhe ihre Laubblätter einziehen können, um genügend Kraft für die Blüte im nächsten Jahr zu haben.

Geduld sollte man bei der Anlage einer Krokuswiese aufbringen, ist sie doch ein Zeichen eingewachsener Gärten und Parks, denn bis eine dichte Fläche mit diesen kleinen, zarten Einzelblüten entstanden ist, vergehen schon mal 50 Jahre. Umso wertvoller, dass es hier auf dem Neuen Annenfriedhof solche Flächen schon gibt.

Friedhöfe sind in dichtbebauten Stadtgebieten ein willkommener Rückzugsort für Mensch und Tier.

Blütenreiche und früchtetragende Sträucher und Bäume bieten Insekten und Vögeln Nahrung und Unterschlupf zugleich.

Ein Friedhof hat neben Grabstätten auch immer bemessene Flächen für Zeiten der Not vorzuhalten. Diese weitläufigen Flächen geben dem Neuen Annenfriedhof einen parkähnlichen Charakter. Gleichzeitig gibt es eine große strukturelle Vielfalt mit einer Mischung aus alten Alleen, Neupflanzungen, weiten Wiesen und überwiegend gepflegten wie auch einigen urwüchsigen Bereichen.

Insbesondere der Teilbereich „Friede & Hoffnung“, in dem auch die Krokuspflanzaktion am 05.10.2019, initiiert und umgesetzt von „Biene sucht Blüte“, einer AG für Wildbienenschutz im Imkerverein Dresden, dem Verband der Annenfriedhöfe und Anna Kosubek – Solutions by nature, stattfand, wird von Spaziergängern gern genutzt und spielt gleichzeitig eine große Rolle für den Arten- und Biotopschutz.

Hervorzuheben ist auf diesem Friedhof der Ideenreichtum, friedhofseigene Flächen für weitere Nutzungen zu öffnen. So existiert seit Frühjahr 2019 am alten Gärtnerhaus der Annengarten, ein Gemeinschaftsgarten für Anwohner (www.annengarten.ufer-projekte.de).

                      

 

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Neuer Sperrbezirk Dresden-Neustadt

Nach amtlicher Feststellung von Amerikanischer Faulbrut in Dresden-Neustadt wurde auf der Grundlage der Bienenseuchen-Verordnung vom 3.11.2004 (BGBl. I, S. 2738) ein Sperrbezirk gemäß § 10 dieser VO gebildet.

Der Sperrbezirk umfasst folgendes Gebiet der Landeshauptstadt Dresden: Dresden-Neustadt

Für alle Imker im Sperrbezirk (Karte siehe www.dresden.de – Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt, Abt. Tierschutz und Tierseuchenbekämpfung, Amerikanische Faulbrut der Bienen) gilt:

1. Alle Bienenvölker und Bienenstände sind umgehend amtlich auf Faulbrut zu untersuchen. Alle Imker im genannten Sperrbezirk haben sich unverzüglich im Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt der Landeshauptstadt Dresden zu melden (Telefon 0351-4050511, E-Mail veterinaeramt@dresden.de), soweit dies nicht bereits geschehen ist.
Die Untersuchungen werden in Abhängigkeit vom Ergebnis der ersten Untersuchung frühestens nach zwei Monaten, spätestens nach neun Monaten wiederholt.

2. Bewegliche Bienenstände dürfen von ihrem Standort nicht entfernt werden.

3. Bienenvölker, lebende oder tote Bienen, Waben, Wabenteile, Wachsabfälle, Wachs, Honig, Futtervorräte, Bienenwohnungen und benutzte Gerätschaften dürfen nicht aus den Bienenständen entfernt werden. Dies gilt nicht für Wachs, Waben, Wabenteile, Wabenabfälle, wenn sie an wachsverarbeitende Betriebe, die über die erforderliche Einrichtung zur Entseuchung des Wachses verfügen, unter der Kennzeichnung „Seuchenwachs“ abgegeben werden. Dies gilt gleichfalls nicht für Honig, der nicht zur Verfütterung an Bienen bestimmt ist. Honig aus den Bienenvölkern ist für den menschlichen Verzehr ohne Einschränkungen verkehrsfähig.

4. Bienenvölker dürfen nicht in den Sperrbezirk verbracht werden.

Die angeordneten Schutzmaßnahmen werden erst nach Abschluss der Untersuchungen durch das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt der Landeshauptstadt Dresden aufgehoben.
Die dem Amt bekannten Imker im Sperrbezirk werden einzeln angeschrieben und informiert, welche Maßnahmen im Einzelfall notwendig sind.




Lehrpfad: Nr. 2 – Nisthilfe für Wildbiene „Flocki“

Autor: Mandy Fritzsche

Der größte Teil der über 400 in Sachsen vorkommenden solitären Wildbienen-Arten nistet in ebenen, vegetationarmen Bodenstellen oder in lehmigen Steilhängen. Eine davon ist die extrem seltene Flockenblumen-Blattschneiderbiene (Megachile apicalis). In Sachsen galt sie jahrzehntelang als ausgestorben, bevor sie im Jahr 2016 mit einem stabilen Vorkommen auf einer Baubrache am Weißeritz-Grünzug wiederentdeckt wurde, wo sie in mehreren Bauschutthügeln nistete.

Um trotz geplanter Beräumung und anschließender Neubebauung das lokale Vorkommen dieser besonderen Biene zu bewahren, wurde in Kooperation des Umweltamtesder Stadt Dresden mit dem Imkerverein Dresden e. V. eine Nisthilfe errichtet, bestehend aus drei mit sandigem Lehm und flachen Pläner-Sandsteinen gefüllten Gabionen. Die Umsetzung erfolgte durch die Lehrausbildung des Regiebetriebes Zentrale Technische Dienstleistungen.

Die Weibchen der Flockenblumen-Blattschneiderbiene bauen Ihre Brutzellen in vorgefundene Hohlräume, wie Ritzen und Spalten in Steilwänden und Geröll, Löchern im Erdboden und hohlen Pflanzenstängeln. Die Brutzellen bestehen aus kreisrunden Blattabschnitten, die die Biene mit Ihren Mundwerkzeugen aus dem Laub von Bäumen und Sträuchern herausschneidet und zum Nest trägt. Der Pollen, mit dem die Flockenblumen-Blattschneiderbiene ihre Brut ernährt, wird bevorzugt von Flockenblumen und Disteln gesammelt. Das reiche Vorkommen an Flockenblumen auf dem Weißeritz-Grünzug bietet der Art damit ausreichend Nahrung für eine erfolgreiche Fortpflanzung – ebenso wie einer Vielzahl weiterer, auf Flockenblumen spezialisierter Wildbienenarten, wie der ebenfalls sehr seltenen und auf dem Weißeritz-Grünzug heimischen Bedornte Mauerbiene (Osmia spinulosa), einer Besiedlerin von leeren Schneckenhäusern.

Besonderer Dank gilt der Hoy Geokunststoffe GmbH, der Humuswirtschaft Kaditz GmbH und den Dresdner Bienenfreunden Kathleen Strey und Gerd Kleber, durch deren großzügige Materialspenden der Bau der Nisthilfe realisiert werden konnte.

 

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Lehrpfad: Nr. 4 – Top Bar Hive

Autor: Vincent Schröder McKillop

Honigbienen können in vielfältigen Behausungen leben – von der guten alten Baumhöhle über den traditionellen, Stülper genannten Bienenkorb bis zur heutzutage üblichen Magazinbeute mit Rähmchen. Der Imker bezeichnet die Bienenwohnung als Beute, welche aus meist mehreren Kisten, den Zargen, besteht. An diesem Ort ist eine weniger bekannte Beutenform zu sehen. Die sogenannte Top Bar Hive (Oberträgerbeute) ist heutzutage bei Imkern beliebt, die Naturwabenbau durch die Bienen selbst zulassen und die Bienen weniger stören möchten. Da das Bienenvolk immer nur stückweise geöffnet wird, bleiben die Bienen besonders ruhig. Die Oberträgerbeute ist eine simple Beutenform, in der die Waben statt in Rähmchen an Leisten, den Oberträgern, frei hängend von den Bienen selbst gebaut werden. Sie sieht aus wie ein länglicher Trog. Dieser wird von den Oberträgern verschlossen, sodass keine Zargen aufeinander gestapelt werden.

Die Top Bar Hive hat dadurch den Vorteil, dass man beim Imkern nicht schwer heben muss. Aus diesem Grund wird sie hier am Gymnasium mit Jugendlichen eingesetzt. Des weiteren lässt sie sich unkompliziert selbst bauen und lässt es dennoch zu, einzelne Waben zu kontrollieren. Für diesen Zweck wurde sie auch in Kenia im Rahmen von Entwicklungsprojekten weiterentwickelt. Ähnliche Beutenformen existierten aber wahrscheinlich schon in der Antike.

 

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Buckfast Bienen auf dem Kulturpalast

Der Standort Kulturpalast hat einen neuen Imker. Rico Heinzig vom Dresdner-Stadthonig wird ab jetzt die Bienen dort betreuen. Schaut mal in der Städtischen Bibliothek vorbei und seht den Buckfast-Bienen beim summen zu.

 




Imker-Challenge

Wie wird man eigentlich Imker und wo kommt der Honig her? Der SZ-Redakteur wagt sich in neue Gebiete vor und darf eine Woche bei Imkerfreund Toni in die Lehre gehen.

Tag 1: Henry lernt jetzt imkern 

Tag 2: Honig ernten