Andrena vaga – Keine Angst vor Erdbienen

Wildbienen, also solitär nistende Bienenarten, die keine Völker bilden, gehören neben den Honigbienen zu unseren wichtigsten Bestäubern. Leider machen Pestizide und der Verlust von Lebensräumen und Nahrungsquellen auch ihnen das Leben immer schwerer, so dass allein in Sachsen bereits 70 % der über 400 heimischen Wildbienenarten in ihrem Bestand bedroht oder bereits ausgestorben sind. Aus diesen Gründen sind alle Wildbienenarten vom Gesetzgeber unter besonderen Artenschutz gestellt. Sie dürfen weder gefangen, noch beim Nisten gestört oder gar getötet werden. Auch die Bienennester selbst stehen unter diesem besonderen Schutz und dürfen nicht zerstört werden.

Etwa 3/4 aller nestbauenden Wildbienenarten nisten in der Erde – meist in vegetationsfreien oder spärlich bewachsenen Bodenstellen. Da die Weibchen einzeln nisten, bleibt das bei den meisten Arten vollkommen unbemerkt. Es gibt aber einige Bienenarten, die zwar solitär, aber in kleinen oder größeren Kolonien nisten. Zu diesen gehören, neben anderen, eine große Anzahl an Sandbienenarten, darunter die schöne Weiden-Sandbiene (Andrena vaga). Auch solche Gruppen von Nestern blieben normalerweise unbemerkt, da die Bienenweibchen recht vereinzelt ihrem Brutgeschäft nachgehen – wären da nicht die paarungswilligen Männchen, die im Frühling oft in großer Zahl um die Nester der Weibchen patrouillieren. Hier beruhigt es zu wissen, dass Bienenmännchen keinen Giftstachel besitzen – von diesen über den Boden schwirrenden Bienen also keinerlei Gefahr ausgeht. Die stacheltragenden Weibchen sind dagegen kaum wahrzunehmen, da sie von ihrem Sammelflug heimkehrend recht schnell in ihren Nestern verschwinden. Man erkennt sie an den dicken Pollen-Paketen an ihren Hinterbeinen.

Angst vor Angriffen muß man aber auch bei den Weibchen nicht haben, da sie niemals Menschen angreifen. Zu Stichen kommt es ausschließlich, wenn so ein Wildbienenweibchen gequetscht wird. Da deren Stachel aber meist sehr dünn und nicht, wie bei der Honigbiene, mit einem Widerhaken versehen ist, bleibt es selbst bei solchen seltenen Stichen bei einem leichten Piks. Auch die abgegebene Giftmenge ist viel geringer und in ihrer Zusammensetzung weniger aggressiv als bei Honigbienen, so dass es keinen Grund gibt, Wildbienen zu fürchten. Im Gegenteil sind solche Wildbienenkolonien spannend zu beobachten. Man sollte nur darauf achten, die Nesteingänge nicht zu verschütten. Nach 2 bis 3 Wochen ist der Spuk dann auch schon wieder vorbei – bis zum nächsten Jahr zur gleichen Zeit, wenn die Bienen der neuen Generation schlüpfen.

Das Männchen von Andrena vaga läßt sich vom Weibchen gut durch seinen dichten, weißen „Bart“ und die übermäßig vergrößerten Mandibeln unterscheiden. Falls es in Eurer Nähe Bestände der Weiden-Sandbiene gibt, würden wir uns über eine Meldung auf Insekten-Sachsen.de freuen.

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Bienen in und an Schutzgebieten

Bei unserer letzten Imkerversammlung war unter anderem das Thema „Honigbienen in Naturschutzgebieten“ Gegenstand der Diskussion. Generell ist das Aufstellen von Bienenvölkern in Naturschutzgebieten, wie jede Tierhaltung, nur mit Ausnahmegenehmigung der Unteren Naturschutzbehörde bzw. des Umweltamtes erlaubt. In unmittelbarer Nachbarschaft solcher Schutzgebiete können Bienen dagegen ohne vorherige Genehmigung gehalten werden.

Da es sich bei Naturschutzgebieten aber oft um die letzten Rückzugsorte seltener und vom Aussterben bedrohter Insektenarten einschließlich Wildbienen handelt, möchte ich als Wildbienenbeauftragte des Dresdner Imkervereins dennoch an die Vernunft des jeweiligen Imkers appelieren, es hier mit der Völkerzahl nicht zu übertreiben. Bei einer Sammelmenge von etwa 300 kg Nektar und 60 kg Pollen pro Bienenvolk und Jahr stellen, gerade bei kleinen Naturschutzflächen, Honigbienenvölker durchaus eine starke Nahrungskonkurrenz für andere blütenbesuchende Insekten dar. Dies gilt insbesondere in trachtarmen Zeiten. Darüber hinaus können Honigbienen beim Blütenbesuch Krankheiten auf Wildbienen und speziell Hummeln übertragen.

Aus diesen Gründen hat sich der Imkerverein Dresden bei der letztjährigen Vertreterversammlung des Sächsischen Imkerverbandes dagegen ausgesprochen, die Honigbienenhaltung in Naturschutzgebieten weiter voranzutreiben. Bei einem Flugradius von 3 km wird es aber trotz Verbot kaum ein Naturschutzgebiet in Sachsen ohne Honigbienenkonkurrenz geben. Es ist verständlich, wenn man als Imker seinen Bienen gute Trachtquellen zur Verfügung stellen möchte, aber denkt dabei bitte auch an all die anderen Insekten, die keinen haben, der um ihr Wohl besorgt ist.

Momentan verschwinden Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge & Co. in beängstigender Geschwindigkeit. In Sachsen stehen bereits über 70 % der heimischen Wildbienen auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Die Ursachen hierfür liegen neben Habitatverlusten vor allem in der industriellen Landwirtschaft. Naturschutzgebiete werden daher immer wichtiger. Flächen ohne Pestizid-und Düngermitteleinsatz können stark bedrohten Arten als letzte Refugien dienen, weshalb wir alle dazu beitragen sollten, diese zu bewahren.




Was tun bei Bienenvergiftung

Liebe Imkerinnen und Imker,

oft gibt es Nachfragen, was zu tun ist, wenn starker Totenfall oder unerklärliches Verhalten der Bienen zu beobachten ist. Der Verdacht auf Spritzschaden durch den Obstbau oder die Landwirtschaft wird oft vermutet. Um dem Bienensterben nachzugehen, sollten folgende Schritte erfolgen:

  • Meldung beim Vorsitzenden des Imkervereines wegen Begutachtung des Schadens
  • Schadenanzeige gegen unbekannt bei der nächsten Polizeidienststelle ggf  bei Polizei Sachsen Onlinewache der Polizei Sachsen die Allgemeine Strafanzeige erstatten. Die Registriernummer ist wichtig für die Versicherung.
  • Schadenanzeige an Imker-Global-Versicherung über den LVSI
  • Unmittelbar nach Schadenfeststellung ist der Kontrolldienst Agrarwirtschaft im Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie anzurufen: Birgit Seeber, Tel.: 0351 8928-3501; Sylvia Ullrich, Tel.: 0351 8928-3504 oder  Katja Feuchter Tel.: 0351 8928-3512. Der Kontrolldienst kümmert sich um die Untersuchung der Pflanzen und Feststellung der Einhaltung der Pflanzenschutzrichtlinien.
  • Bienenproben (ca. 1.000 Bienen) werden dem Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Untersuchungsstelle für Bienenvergiftungen entsprechend Formular in einer Pappschachtel (z. B. Pralinenschachtel) geschickt: JKI, Messeweg 11/12, 38104 Braunschweig
  • Die toten Bienen vorsichtig aufnehmen, da auch der Gesundheitszustand der Bienen festgestellt wird. Bitte nicht in der Plastiktüte verschicken, da sonst Schimmelbildung und Verwesung eintritt und die Probe unbrauchbar wird.

Bitte benutzen Sie die hier hinterlegten Formulare und Merkblätter.

Autoren: Astrid Nahs/Thomas Mai, Imkerverein Pirna und Umgebung e. V.

 




Sphecodes albilabris – Natur im Gleichgewicht

Nachdem unser Wildbienenjahr 2016 mit der Frühlings-Seidenbiene begonnen hat, schließt es nun mit deren Kuckucksbiene, der Großen Blutbiene (Sphecodes albilabris). Mit ihrem leuchtend blutroten Hinterleib ist diese eine der auffälligsten Bienenarten unserer Breiten. Wie alle Kuckucksbienen legt sie ihre Eier in die Nester ihres arttypischen Wirtes und spart sich so den Aufwand des Nestbaus und der Nahrungsbeschaffung für den Nachwuchs. Die in den Wirtsnestern befindliche Brut wird von ihr beseitigt.

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In Gesprächen über Wildbienen kommt oft die Frage auf, warum auch solche parasitischen Bienen, wie die Blutbienen, unter dem besonderen Artenschutz der Wildbienen stehen, da sie doch eher schädlich scheinen, indem sie die Anzahl der Pollen sammelnden und dadurch für die Bestäubung der Pflanzen so wichtigen Arten minimieren. Erfüllen denn auch solche scheinbaren Schädlinge einen Zweck? Die Antwort lautet Ja. Denn davon abgesehen, dass natürlich alle Lebewesen ihren Platz in der Natur haben, sind Parasiten wichtig, damit keine Art in einem Lebensraum die Oberhand gewinnt und somit möglicherweise andere verdrängt. Im Falle der Frühlings-Seidenbiene könnten das andere Bienenarten sein, die auf sandigen Boden und Weiden spezialisiert sind, wie die schöne Rotbeinige Lockensandbiene (Andrena clarkella).

Da der Schlupf und die Begattung der Großen Blutbiene noch im Spätsommer des Jahres der Eiablage erfolgt, finden wir die Männchen der Art nur in den Monaten August bis Anfang Oktober. Im kalten Herbst sterben diese und nur die befruchteten Weibchen überwintern, um im März pünktlich zur Stelle zu sein, wenn die Frühlings-Seidenbiene ihre Nester baut.

Auch die ‚Wildbiene des Monats’ geht nun in Winterruhe – bis zum nächsten Frühjahr …

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Hylaeus signatus – Bienen pflanzen

Unsere Biene des Monats „September“ ist sogar noch etwas kleiner als die vorhergehende, und wird daher leicht übersehen. Die nur 6–8 mm große Reseden-Maskenbiene (Hylaeus signatus) entspricht mit ihrem für die Gattung der Maskenbienen typischen schwarzen, fast kahlen Körper ganz und gar nicht unserer Vorstellung von einer Biene. Auch fehlen ihr äußerlich die für Bienen charakteristischen Vorrichtungen zum Transport des Pollens. Nichtsdestotrotz ist sie ein typischer Vertreter dieser faszinierenden Insektengruppe.

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Hylaeus signatus ist ein gutes Beispiel dafür, wie gezielter Artenschutz unmittelbar zum Ergebnis führen kann. In Bezug auf ihren Nistplatz stellt sie wenig Anforderungen. Ihr genügen Ritzen und Spalten in der Erde, in altem Gemäuer oder in Totholz. Auch beim Nektar für die Eigenversorgung ist sie wenig wählerisch – wohl aber beim Pollen, den sie für die Ernährung der Brut benötigt. Diesen sammelt die Reseden-Maskenbiene, wie ihr deutscher Name schon andeutet, ausschließlich auf Resedengewächsen, wie der Wilden Reseda und dem Färber-Wau. Ohne Reseda, keine Reseden-Maskenbiene. Doch wie sich gezeigt hat, reicht oft bereits die Anpflanzung einer einzigen dieser hübschen Pflanzen, um die Reseden-Maskenbiene in den eigenen Garten zu locken und erfolgreich anzusiedeln. Naturschutz kann so einfach sein!

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Die Reseden-Maskenbiene ist eine der wenigen Bienenarten, die noch im Spätsommer zu finden sind, denn in klimatisch günstigen Jahren bringt sie eine zweite Generation hervor. Deren Brut überwintert dann, wie bei allen Maskenbienen, als Ruhelarven in den Brutzellen.

Maskenbienen gehören übrigens zur kleinen Gruppe der Kropfsammler. Das für die Verpflegung der Brut notwendige Pollen-Nektar-Gemisch wird von ihnen einfach geschluckt und in einer Art „Kropf“ zum Nest transportiert.

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Dresden blüht auf

Die Stadt Dresden hat einmal mehr gezeigt, dass sie sich ihrer Verantwortung für die Biodiversität in der Stadt bewußt ist, und zurecht den Titel „Bienenstadt“ trägt.

Nachdem die Dresdner Stadtväter bereits im Juni die Umsetzung unseres Maßnahmenkatologs zum Schutz von Wild- und Honigbienen beschlossen haben, gingen Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen und das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft (ASA) nun einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer lebendigen und bunten Stadt, indem sie sich für den Verzicht des Totalherbizids Glyphosat im öffentlichen Grün entschieden haben.

Bereits im letzten Jahr wurde von Seiten des ASA die richtungsweisende Entscheidung getroffen, eine Reihe ausgewählter Grünflächen der Stadt künftig nur noch zweimal im Jahr zu mähen, um die Blütenvielfalt und damit das Nahrungsangebot für eine Vielzahl von Tieren in der Stadt zu erhöhen.

Der Dresdner Imkerverein dankt im Namen der Bienen!




Xylocopa violacea – gemeinsam durchs Jahr

Mit einer Körperlänge von bis zu 25 mm ist die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) bedeutend größer als andere Wildbienenarten, von denen die kleinsten gerade einmal 4 mm erreichen.

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Sowohl durch ihre Größe als auch durch die blauschimmernde Körperfarbe wirkt sie wie ein Insekt der Tropen und tatsächlich gehört die Große Holzbiene, wie sie auch genannt wird, zu den wärmeliebenden Arten Südeuropas, die sich im Zuge der Klimaerwärmung in den letzten Jahren immer weiter nach Norden ausbreiten. Auch im warmen Elbtal ist sie seit ein paar Jahren immer häufiger zu beobachten. Neben ihrem für heimische Bienen untypischem Äußeren zeigt sie noch eine weitere Besonderheit und zwar in ihrem Lebenszyklus. Während andere heimische Bienenarten entweder erst im Frühling schlüpfen, um sich dann zu paaren oder nur die im Sommer geschlüpften und im Spätsommer verpaarten Bienenweibchen überwintern, um im Frühling mit dem Nestbau zu beginnen, schlüpfen bei Xylocopa violacea beide Geschlechter bereits im Sommer, überwintern dann beide und paaren sich erst im Frühjahr. Das Weibchen nistet dann in mürbem Totholz, in dass es selbst große Gänge nagt, in denen es seine Brutzellen anlegt.

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Osmia aurulenta – der Nachmieter

Anders als unsere letzte Biene des Monats ist die Rote Schneckenhaus-Mauerbiene (Osmia aurulenta) bei der Wahl Ihrer Pollenquellen wenig wählerisch. Umso mehr ist sie es aber bei ihrer Nisthöhle. Wie alle Mauerbienen nistet sie in oberirdischen Hohlräumen, und wie immerhin noch 6 andere mitteleuropäische Osmia-Arten nutzt sie hierfür ausschließlich leere Schneckenhäuser.

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Osmia aurulenta wohnt gern herrschaftlich und besiedelt daher am liebsten Schneckenhäuser mittelgroßer und großer Schneckenarten, vor allem die der Weinbergschnecke. Die Brutzellenwände und den Nestverschluss baut sie aus zerkauten Pflanzenteilen. Mit diesem Pflanzenmörtel bringt sie zudem Tarnflecken auf der Außenseite des Scheckenhauses an.

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Die Männchen der Roten Schneckenhaus-Mauerbiene übernachten gern gemeinsam in Gruppen. Und wo? Natürlich in leeren Schneckenhäusern.

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Eucera nigrescens – das letzte Langhorn

Mit seinen überlangen Fühlern ähnelt das Männchen der Frühen Langhornbiene (Eucera nigrescens) einem Fabeltier – und ist vielleicht bald schon ebenso selten. Laut der Roten Liste der Wildbienen Sachsens wird Eucera nigrescens als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft.

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Die Weibchen dieser schönen Bienenspezies, sowie ihrer Schwesterart, der „Juni-Langhornbiene“ (Eucera longicornis) sammeln den Pollen für die Versorgung ihres Nachwuchses ausschließlich auf Schmetterlingsblütlern, wie Wicken, Platterbsen und Luzerne. Wo diese Pflanzen fehlen, können sich die Frühe und die Mai-Langhornbiene nicht mehr fortpflanzen und sterben unweigerlich aus.

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In und um Dresden kann man ihnen mit etwas Glück noch auf den nährstoffreichen Fettwiesen entlang der Elbe begegnen, wo jetzt im Mai die Zaunwicke blüht.

nomada-sexfasciata_bdm_14Dort findet sich auch ihr Kuckuck, die große Wespenbiene Nomada sexfasciataNOCH, denn deren Fortbestehen wiederum ist direkt abhängig vom Vorkommen ihrer beiden Wirtsarten Eucera nigrenscens und Eucera longicornis.

Die Männchen der Frühen Langhornbiene erscheinen deutlich eher im Jahr als die Weibchen, und noch bevor Wicke & Co. zu blühen beginnen. Ihren Hunger stillen sie dann gern am Nektar violett blühender Rauhblattgewächse, wie Lungenkraut und Beinwell.

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Osmia bicornis – der Tausendsassa

Die Honigbiene ist unser wichtigster Bestäuber? Nicht unbedingt. Die Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis, Syn. Osmia rufa) bestäubt z. B. Obstbäume sogar effektiver als die Honigbiene, weshalb sie mittlerweile sogar im gewerblichen Obstanbau als Bestäuber eingesetzt wird. Wichtig ist hierfür nur eine ausreichende große Population der solitär leben Bienen.

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Sowohl im Hinblick auf ihre bevorzugte Nahrung, als auch auf ihren Nistort ist Osmia bicornis ein ausgesprochener Generalist und daher in ihrer Hauptflugzeit im Frühling noch entsprechend häufig zu finden. Anders als andere Bienen, die oft auf spezielle Pflanzenfamilien oder sogar nur einzelne Pflanzen spezialisiert sind, besucht die Rote Mauerbiene eine Vielzahl verschiedener Blüten, unter anderem auch blühende Waldbäume, wie Eiche und Hainbuche, die von anderen Bienen nicht beflogen werden.

In der Wahl ihrer Nisthöhlen ist sie ebenso wenig wählerisch. So besiedelt sie sowohl Käferfraßgänge in Totholz, wie auch allerlei Löcher und Ritzen in Mauerwerk u. ä. Die Nester bestehen aus mehreren hintereinander oder fächerförmig nebeneinander liegenden Brutzellen, die das Weibchen aus lehmiger Erde baut. Die auffälligen Hörnchen am Kopfschild dienen ihm dabei wahrscheinlich als Transport- und Bauwerkzeuge.

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Ebenso bereitwillig werden von Osmia bicornis auch künstliche Nisthilfen (z. B. „Insektenhotels“) besiedelt. Dies macht man sich seit einigen Jahren im Obstertragsanbau zunutze, indem man sie ihre Brutnester in bereitgestellte Pappröhrchen bauen läßt, die sich dann leicht verschicken lassen.

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