Robinien sind nicht die Rettung

Mit seiner duftigen Note und angenehmen Konsistenz ist Robinienhonig sehr beliebt. Zudem schließt die Blütezeit der Robinie die Trachtlücke bis zur Linde. Deshalb stößt das rigorose Entfernen von Robinien durch Grünflächen- und Forstämter immer wieder auf Unverständnis bei Imkern.

Um zu verstehen, warum so gehandelt wird, muss man verschiedene Dinge über die Robinie wissen. Zum einen handelt es sich bei diesem aus Nordamerika stammenden Baum um eine ausgesprochene Pionierpflanze, die bereits nach 6 Jahren zum ersten Mal Samen ausbildet, welche zudem sehr langlebig sind. Am besten keimt sie auf kargen, vegetationsfreien und sonnenbestrahlten Bodenstellen, wie z. B. auf Sandtrockenrasen. Nun stellen gerade warme Trockenrasen eine der wertvollsten Habitate für eine große Anzahl ebenfalls wärmeliebender Tier- und Pflanzenarten dar. Ein Bewuchs mit Robinie auf solchen immer seltener werdenden Flächen ist daher aus Naturschutzgründen unbedingt zu vermeiden, zumal die Robinie als Hülsenfrüchtler in der Lage ist, Stickstoff im Boden zu binden, wodurch diese Flächen nicht nur beschattet, sondern zusätzlich noch mit Nährstoffen angereichert werden. Dies ist der Grund, warum Robinien auf den wenigen noch vorhandenen Sandtrockenrasen bekämpft werden, z. B. im  Fauna-Flora-Habitat Dresdener Heller als einer wertvollen Binnendüne mit einer Vielzahl an dort heimischen, seltenen Tieren und Pflanzen.

Desweiteren zählt die Robinie zu den invasiven Pflanzenarten, die in kürzester Zeit heimische Pflanzen verdrängen. Einmal angesiedelt, ist sie zudem kaum noch beherrschbar, denn auf Rodung reagiert sie mit einem umso stärkeren Wurzelaustrieb, ähnlich dem Köpfen der Hydra. Bereits bestehenden Robinienbeständen ist daher kaum noch Herr zu werden, es sei denn mit intensivem mechanischem Arbeitsaufwand oder dem nicht wünschenswerten Einsatz von Herbiziden.

Daher sollten wir als Imker erkennen, dass die Robinie zwar eine wertvolle Trachtpflanze für Honigbienen darstellt, darüber hinaus aber mehr Probleme als Nutzen bringt. Auch lenkt uns der Robinienstreit vom wahren Problem für Biene und Imker ab: der immer stärkeren Verarmung der Agrarlandschaft mit ihrem fehlenden Blütenangebot in Verbindung mit dem massivem Einsatz hochwirksamer Pestizide. Nicht umsonst gehen die Imkerzahlen in ländlichen Gebieten immer mehr zurück, denn die Bienen finden dort – mit Ausnahme von giftigem Raps – kaum noch Nahrung. Kaum jemand weiß noch, dass in früheren Zeiten Feldblumen, wie die Kornblume die Hauptsommertracht darstellten und in ihrem Wert die Lindentracht sogar noch übertrafen, weil sie zuverlässiger und langandauernder blühten.

Die Rettung der Imkerei besteht daher nicht im Pflanzen von Robinien, sondern in einer Abkehr von der intensiven Landwirtschaft und einer Förderung des ökologischen Landbaus mit kleinteiligen Landschaftselementen und einer weitgehend giftfreien Bewirtschaftung. Als Verbraucher können wir das schon allein durch die Entscheidung für biologisch angebaute Lebensmittel tun, denn auf Biobetrieben ist die Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten nachweislich signifikant höher, als auf konventionell bewirtschafteten Flächen. Vereinfacht ausgedrückt: Mit jedem Biss ins Bio-Brötchen erblüht irgendwo eine Kornblume.

Und wenn wir die Landwirtschaft endlich reformiert haben, benötigen wir auch keine problematischen und invasiven Pflanzenarten mehr.

 




Coelioxys inermis – Doppelt hält besser

Es ist Herbst geworden und auf den verbliebenen Blüten finden sich nur noch wenige Bienen. Die meisten Bienenarten haben ihr Brutgeschäft beendet und sind gestorben; die neuen Bienen warten in ihren Brutzellen auf den nächsten Frühling. Bienen, die jetzt noch zu finden sind, gehören entweder zur Gruppe derer, die bereits im selben Jahr schlüpfen und als erwachsene Tiere überwintern oder zu der kleinen Gruppe von Bienen, die in warmen, blütenreichen Sommern noch eine zweite Generation hervorbringen.

Zu diesen gehört die Rosen-Blattschneiderbiene (Megachile centuncularis) ebenso wie ihr Kuckuck, die Unbewehrte Kegelbiene (Coelioxys inermis). Während deren erste Generationen von Mai bis August zu finden sind, fliegen die Bienen der zweiten Generation noch bis Anfang Oktober.

Wie alle Kuckucksbienen nutzen auch Kegelbienen fremde Brutnester für die Aufzucht des eigenen Nachwuchses. Die Larve ernährt sich vom Pollenvorrat des Wirts. Das Weibchen spart sich so den aufwändigen Nestbau und das Heranschaffen des Larvenproviants. Um seine Eier abzulegen, durchbohrt das Kegelbienenweibchen die Wirtszelle mit ihrem Hinterleib, der zu diesem Zweck meist auffällig kegelförmig zugespitzt ist, was den Kegelbienen ihren deutschen Gattungsnamen gab. Ein weiteres typisches Merkmal von Kegelbienen ist ihre schwarz-weiße Zeichnung. Kegelbienenmännchen ähneln darin den Weibchen, ihr Hinterleib ist aber eher rundlich und trägt am Ende meist eine Anzahl von Dornen und Spitzen, anhand derer sich die Arten unterscheiden lassen.

Der Name Coelioxys inermis (Unbewehrte Kegelbiene) beruht übrigens auf einer Fehleinschätzung des ersten Entomologen, der die Art 1802 beschrieben hat. Man vermutet, dass er ein missgebildetes Tier vorliegen hatte, bei dem die gattungstypischen dornigen Fortsätze des Thoraxes fehlten. Auch Wissenschaftler können sich irren. Ein weiteres typisches Merkmal von Kegelbienen sind die behaarten Komplexaugen, wie man sie auch von den Honigbienen kennt.

Damit geht unsere Biene des Monats in die Winterruhe. Das Jahr 2018 bringt eine Besonderheit, denn die Biene des Monats wird dann ganz im Zeichen der Hummel stehen.

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Heriades truncorum – Bauchpinseln für den Nachwuchs

Neben der Art, wie Nester angelegt werden, unterscheiden sich die verschiedenen Bienengattungen noch in einem anderen wichtigen Aspekt: der Art, wie der Pollenproviant für die Brut gesammelt und zum Nest transportiert wird. Zu diesem Zweck haben alle Bienenweibchen bestimmte Pollensammelapparate. Während die sozialen Honigbienen und Hummeln den Pollen auf einer von Borstenhaaren umgebenen glatten Fläche auf den Hinterbeinen transportieren (dem sogenannten „Körbchen“), behelfen sich Wildbienen zumeist mit langen und dichten Haarbürsten, an denen das Pollenpaket haftet. Bei den unterirdisch nistenden Arten befinden sich diese ebenfalls an den Hinterbeinen sowie teilweise zusätzlich an den Thoraxseiten. Oberirdisch nistende Arten tragen dagegen meist eine dichte Bauchbürste, mit der sie den Pollen sowohl sammeln als auch transportieren können.

Besonders gut läßt sich dies bei einer kleinen Biene beobachten, die gern in Insektenhotels nistet, der Gewöhnlichen Löcherbiene (Heriades truncorum). Löcherbienenweibchen sind zum Pollensammeln auf Korblütengewächse, wie z. B. Alant, Margerite oder Färberkamille spezialisiert. Dort sammeln sie den Blütenstaub mit aufälligen wippenden Bewegungen des Hinterleibs direkt in die Bauchbürste. Es lohnt sich, im Sommer auf Körblütlern nach nektartrinkenden oder solcherart geschäftigen Löcherbienen zu suchen, denn sie gehören zu den häufigeren Bienenarten.

Für eine Ansiedlung im eigenen Garten oder auf dem Balkon empfehlen sich angebohrte Hartholzstücke mit Lochdurchmessern zwischen 3 und 4  mm. Über einen erfolreichen Einzug geben die Nestverschlüsse Auskunft. Diese bestehen bei Löcherbienen aus Harz, das mit kleinen Steinchen und Holzfasern durchmischt ist.

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Wahlcheck – Wie stehen die Parteien zum Bienenschutz?

Liebe Imkerfreunde! Habt Ihr Euch auch schon gefragt, wie die etablierten
Parteien eigentlich zum Bienenschutz stehen?

Ich schon, und deshalb habe ich mal die Wahlprogramme von CDU/CSU, SPD,
FDP, Linke, Grüne und AfD nach dem Suchwort „Biene“ durchforstet. Leider
sieht es hier bei den meisten Parteien traurig aus, denn fündig bin ich
nur bei zwei Parteien geworden, den Linken und den Grünen. Erwartungsgemäß
hatten hier die Grünen die Nase vorn. 5 Funde des Suchbegriffes „Biene“
neben diversen Forderungen für deren Schutz. Das Programm der Linke
brachte es auf einen Treffer. Einen Zusatzpunkt bekommen sie von mir für
die Erwähnung der Hummeln, Zitat: „Besonders Nutzinsekten wie Bienen und
Hummeln müssen erhalten und gefördert werden.“

Für alle anderen Parteien scheint der Schutz von Wild-und Honigbienen –
unseren wichtigsten Bestäubern – kein Thema zu sein. Zum Vergleich: Das
Suchwort „Meere“ taucht insgesamt 31 mal in den diversen Wahlprogrammen
auf.




Melitta nigricans – Nah am Wasser gebaut

In unserer „Biene des Monats August“ soll es einmal wieder um einen absoluten Spezialisten unter den Wildbienen gehen, die Blutweiderich-Sägehornbiene (Melitta nigricans).

Wie alle Sägehornbienen ist sie zum Pollensammeln auf eine bestimmte Pflanzengattung spezialisiert, und in ihrem Fall sogar nur auf eine einzige Pflanze: den Gewöhnlichen Blutweiderich (Lythrum salicaria). Diese schöne Staude mit ihren magentafarbenen Blüten wächst wild an feuchten Stellen und Flußufern, so auch an den Dresdner Elbufern. Dort kann man bei schönem Wetter sowohl die liebeshungrigen Männchen der Blutweiderich-Sägehornbiene beobachten, als auch die pollensammelnden Weibchen. Wem es bis zur Elbe zu weit ist, holt sich die Pflanze einfach in seinen Garten, wo sie das Ufer von Gartenteichen und feuchtere Bereiche der Blumenbeete ziert und mit ihrem reichlichen Nektarangebot neben Melitta nigricans auch viele andere Insekten satt macht, darunter auch unsere Honigbienen.

Der Gattungsname Sägehornbienen bezieht sich auf die oft stark ausgeformten Fühlergliedern der Männchen. Neben der Blutweiderich-Sägehornbiene sind bei uns noch die Glockenblumen-Sägehornbiene (Melitta haemorrhoidalis), die Luzerne-Sägehornbiene (Melitta leporina) und die Zahntrost-Sägehornbiene (Melitta tricincta) heimisch – allesamt Spätsommerbienen. Ihr deutscher Name verrät ihre jeweilige Spezialisierung. Und obwohl sich alle Sägehornbienen-Arten recht ähnlich sehen, lassen sie sich bereits an der jeweiligen Pollenquelle sicher bestimmten.

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Megachile willughbiella – Basteln mit Rosen

Die wichtigste Gemeinsamkeit aller Bienenarten ist das Sammeln von Pollen für die Ernährung der Larven sowie das Anlegen von Nestern mit mehreren Brutzellen, in denen sich jeweils ein Häufchen Pollenproviant und ein Ei befinden. Die größten Unterschiede zwischen den einzelnen Bienengattungen bestehen dagegen in der Art und Weise, wie diese Nester angelegt werden.

Die außergewöhnlichsten Brutnester bauen vermutlich die Arten aus der Gattung der Blattschneiderbienen (Megachile). Wie ihr deutscher Gattungsname schon andeutet, schneidet das Weibchen mit seinen Mandibeln runde Ausschnitte aus Laub- oder Blütenblättern. Diese faltet es in der Mitte zusammen, klemmt sie längs zwischen seine Beine und trägt sie so zum Nest. Dieses wird meist in einem horizontalem Loch oder einer Spalte in Totholz, zwischen Steinen oder unter Wurzelballen angelegt. Das eigentliche Nest besteht aus mehreren solcher Kreisstücke, die zu einem zigarrenförmigen Gebilde verbaut werden, in dem sich die einzelnen Brutzellen befinden. Auch den Nestverschluss bildet eine Blattscheibe, so dass man Nester von Blattschneiderbienen bereits leicht von außen erkennen kann.

Eine unserer häufigsten Blattschneiderbienenarten ist die Garten-Blattschneiderbiene (Megachile willughbiella). Wie die meisten oberirdisch nistenden Bienen, sammelt und transportiert das Weibchen den Pollen nicht an den Beinen, wie die Honigbienen, sondern am Bauch, wozu es (wie eine Reihe ähnlicher Arten) mit einer rot-schwarzen Bauchbürste ausgestattet ist. Das Männchen gehört zu einer kleinen Gruppe von Blattschndeiderbienen, bei denen die oberen Fußglieder der Vorderbeine weißlich gefärbt und stark verbreitert sind. Das Männchen der Garten-Blattschneiderbiene trägt daran noch einen breiten Fransenkamm, so dass seine „Unterarme“ wie große, helle, mit Fransen besetzte Stulpenhandschuhe wirken. Zusammen mit den für Blattschneiderbienen typischen schaufelartigen Mandibeln gibt ihm das ein abenteuerliches Aussehen.

Als Baumaterial bevorzugen die Weibchen besonders die Laubblätter von Rosen und Blauregen. Wo sich dort solche auffälligen runden Löcher am Blattrand zeigen, muß man sich als Gartenbesitzer also nicht wegen eventueller Pflanzenschädlinge sorgen. Im Gegenteil ist dies ein Grund zur Freude, da man sich gewiss sein kann, eine der interessantesten Bienenarten in seinem Garten zu beherbergen.

Zum Nektartrinken werden von beiden Geschlechtern gern Schmetterlingsblütler, wie Hauhechel, Hornklee und Ginster besucht. Dort kann man dann auch oft die Männchen beobachten, wie sie auf der Suche nach paarungswilligen Weibchen um die Pflanzen patrouillieren.

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Panurgus calcaratus – Rasen ist kein Kavaliersdelikt

In unserer aktuellen Biene des Monats soll es um ein ernstes Thema gehen: um die in Deutschlands Parks und Gärten so weit verbreitete Angst vorm Blümchen („Anthophobie“). Das nachstehende Foto entstand in einem namhaften deutschen Park und zeigt, wie ein ohnehin nur 4 cm (!)  kurzer Rasen mit viel Krawall und mittels Mähtraktor mit sogenanntem „Aufbereiter“ getrimmt wird.

Das folgende Foto entstand auf der gleichen Fläche, 10 Minuten vorher. In den Blüten des auf der Wiese wachsenden Ferkelkrauts tummelten sich hunderte Individuen einer Bienenart, die den putzigen Namen Kleine Zottelbiene trägt. Da es ein trüber Tag war, war den Bienen nicht nach Fliegen zumute. Schlecht für sie, denn Rasenmäher mit Aufbereiter schneiden einen Rasen nicht nur, sondern zerhäckseln das Mähgut außerdem noch in kleinste Stücke, einschließlich aller Insekten, die sich zum Zeitpunkt des Mähens auf den Pflanzen befinden.

Aber auch diejenigen Bienchen, die dieses Massaker überlebten, hatten nichts zu lachen. Durch den übertriebenen Mähwahn wurde ihnen mit einem Schlag sämtliche Nahrung entzogen, denn die Kleine Zottelbiene (Panurgus calcaratus) ist zum Nektar- und Pollensammeln auf gelbe Korbblütler, wie eben das Ferkelkraut spezialisiert. Fehlen diese, kann sich die Bienenart nicht fortpflanzen.

Ein Grund von vielen, das längst überholte Schönheitsideal des Englischen Rasens zu überdenken und sich auf wenig begangenen Flächen in Parks und Gärten für bunte Blumenwiesen zu entscheiden sowie im Falle einer Mahd immer einige blühende Flächen stehenzulassen. Vorbildlich zeigt sich hier die Wohnungsgenossenschaft Johannstadt, wie dieses Foto zeigt.

Hier wurden beim Mähen bewußt Teilflächen ausgespart, um die Insekten nicht vollständig ihrer Nahrung zu berauben. Dresdens Bienen und Schmetterlinge und natürlich auch wir Imker sagen Danke!

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Osmia caerulescens – Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen

Die Frühlingsmonate von März bis Mai waren die Zeit der Rostroten und der Gehörnten Mauerbiene. Mauerbienen heißen nicht deshalb so, weil sie in Mauern nisten – was sie jedoch auch tun, wenn sie dort horizontale Bohrlöcher oder ähnliches finden – Mauerbienen heißen so, weil sie die Wände der einzelnen Brutzellen und den Verschluss ihrer Nester „mauern“. Die Rostrote und die Gehörnte Mauerbiene nutzen dafür mineralische Baustoffe in Form von lehmiger Erde.

Ab Mitte April tritt eine weitere Gruppe von Mauerbienen auf den Plan, zu der auch die häufige Stahlblaue Mauerbiene (Osmia caerulescens) gehört. Vielleicht weil in der wärmeren Jahreszeit feuchter Lehm als Baustoff knapp wird, mauern diese ihre Nester aus zerkautem und mit Speichel vermengtem Pflanzenmaterial. Mit etwas Glück kann man die Bienenweibchen sogar dabei beobachten, wie sie mit diesem „Pflanzenmörtel“, einer grasgrünen Kugel zwischen den Mandibeln, zum Bienenhotel fliegen. Dem Fotografen Jeremy Early sind davon sogar Fotos gelungen.

Der Name Stahlblaue Mauerbiene bezieht sich auf die blau-metallisch schimmernde Körperfarbe des Weibchens. Dieses ist außerdem an seinem ungewöhnlich großen Kopf und der schütteren weißen Behaarung zu erkennen. Die Bienenart ist ein gutes Beispiel für den so genannten „Geschlechtsdimorphismus“. Das Männchen ist nämlich nicht blau-metallisch gefärbt, sondern eher bronzefarben. Zudem ist es relativ dicht und lang, fuchsrot behaart und hat grünliche statt schwarze Augen. Anders als andere Bienen, bei den die Männchen oft nur wie verkümmerte Weibchen wirken, unterscheidet es sich damit deutlich vom Weibchen.

Die Stahlblaue Mauerbiene ist bis Mitte Juli zu finden. In guten Jahren bringt sie noch eine zweite Generation hervor, die dann sogar bis in den August hinein fliegt.

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Anthophora plumipes – Mit dem Moped durchs Dorf

… so könnte man das Verhalten des Männchens der Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes) beschreiben, wenn es im Frühjahr im Garten seine Kreise um lila und blaue Frühblüher zieht.

Wie ein hormongetriebener Teenager, hofft es dabei, Mädchen (sprich: paarungswillige Weibchen) zu treffen. Die ungewöhnlich langen Schmuckfransen an seinen Mittelbeinen erinnern dabei sehr an die Ärmelfransen an einer feschen Lederjacke. Auch sein Flugverhalten läßt an einen motorisierten Halbstarken denken. Wie alle Pelzbienenmännchen fliegt es sehr schnell und mit allerlei Tricks, wie abrupten Stopps und Wendungen. Und wie es sich gehört, wenn man auf Beachtung aus ist, ist es dabei auch noch ordentlich laut.

Die Weibchen der Frühlings-Pelzbiene kommen da schon weit bescheidener daher. Sie sind eher unaufällig braun und erinnern durch ihren gedrungenen Körper und die lange, dichte Behaarung an kleine Hummeln. Doch anders als diese sind auch die Pelzbienenweibchen gekonnte Flugakrobaten, die zum Nektartrinken sogar in der Luft stehen können. Ihre Nester legt Anthophora plumipes gern in altem Gemäuer mit mürbem Kalk- oder Lehmmörtel an.

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Rückkehr der „Dunklen“ nach Sachsen

Am vergangenen Freitag, dem 31.03.2017, gründete sich im romantischen Ambiente von Altmickten in Dresden der Landesverband Dunkle Biene Sachsen e. V.

Besonders erfreulich ist das breite Spektrum der Gründungsmitglieder, zu denen neben erfahrenen Züchtern und Haltern der Dunklen Biene auch vorwiegend naturschutzlich Interessierte, Entomologen sowie Vertreter der sächsischen Zeidlerzunft zählen. Entsprechend vielfältig sind auch die erklärten Ziele des Verbandes, wie die professionelle Zucht im Hinblick auf Vitalität und Wirtschaftlichkeit, die Unterstützung von Wiederansiedlungsprogrammen, die Wissensvermittlung über die ursprünglich in Deutschland heimische Honigbienenrasse und natürlich der Austausch von Erfahrungen.

Wir freuen uns auf ein bereicherndes Miteinander und eine erfolgreiche Rückkehr der Dunklen Biene nach Sachsen.