Ein Hoch den Disteln

Ein Hoch den Disteln

Nur wenige Pflanzen sind für Wildbienen so wichtig, wie Disteln. Jetzt im Spätsommer wartet die Natur nur noch mit wenigen Blüten auf, die nektar- und pollenreichen Disteln stellen da eine besondere Ausnahme dar. Künftige Hummelköniginnen fressen sich hier ihren Winterspeck an. Zudem gibt es eine Vielzahl an Wildbienen, die auf Carduoideae (Disteln und Flockenblumen) spezialisiert sind oder eine Vorliebe für diese Pflanzenfamilie haben, wie die seltene Östliche Zwergwollbiene (Pseudoanthidium nanum).

Diese hübsche kleine Biene mit den weißgelben Flecken, orangeroten Beinen und der weißen Bauchbürste galt noch bis vor wenigen Jahren in Sachsen als ausgestorben, ist aber mittlerweile im Elbtal wieder häufiger zu finden. Wie andere Bienen, die bevorzugt Flockenblumen und Disteln besuchen, profitiert sie vom Klimawandel und den trockeneren Sommern, da die Carduoideae mit diesen Wetterverhältnissen besonders gut zurecht kommen.

Die Östliche Zwergwollbiene nistet in markhaltigen Pflanzenstängeln, wie z. B. eingekürzten Brombeerranken und ist ein lebendes Plädoyer für „wilde Ecken“ im Garten, wo auch Brombeeren und Disteln wachsen dürfen.

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