Colletes daviesanus – auf Seide gebettet
Überall dort, wo Böschungen und Wegränder selten gemäht werden, blüht jetzt im August der Rainfarn (Tanacetum vulgare) und gibt dem Spätsommer seine Farbe. Auf den goldgelben Blüten des Rainfarns findet man noch recht häufig die Gemeine Seidenbiene, Colletes daviesanus, die für den Rainfarn eine besondere Vorliebe hat. Man kennt sie daher auch unter dem Namen „Rainfarn-Seidenbiene“.
Seidenbienen tragen ihren Gattungsnamen aufgrund des seidenartigen Materials, mit dem sie ihre Brutzellen auskleiden. Anders als andere Seidenbienen gräbt Colletes daviesanus ihre Brutnester nicht in ebenem oder leicht geneigtem Boden, sondern ausschließlich in senkrechten Steilwänden und Abbruchkanten. Durch das Aufstellen von Holzkästen mit lockerem Sand-Lehm-Gemisch läßt sie sich daher sogar im eigenen Garten oder auf dem Fensterbrett ansiedeln.
Um unserer typischsten Hochsommerbiene zu helfen, ist es aber noch wichtiger, natürliche Habitate, wie Abbruchkanten an Wegrändern, zu bewahren – ebenso wie die Bestände des Rainfarns und anderer wilder Korbblütler.
Und mit etwas Glück findet man dann dort sogar die schöne Filzbiene Epeolus variegatus, den Kuckuck der Gemeinen Seidenbiene. Sie nutzt die Blüten des Rainfarns gern als Schlafplatz.
Fotobestimmungshilfe Wildbienen